Polnische Kinder sollen in polnische Pflegefamilien geschickt werden

In Nordrhein-Westfalen wurde das Programm "Polnische Kinder in polnischen Pflegefamilien" gestartet, schreibt die Tageszeitung Dziennik Gazeta Prawna. Das Ansehen der Jugendämter, die oft als "germanisierende" Ämter erklärt werden, könnte durch das Programm der Suche nach polnischsprachigen Pflegefamilien, wiederhergestellt werden. Nordrhein-Westfalen sei nicht nur das am dichtesten besiedelte Bundesland Deutschlands, sondern habe auch die größte Konzentration an Polen. Es werde geschätzt, dass in dem Land sogar 600.000 Einwohner polnische Wurzeln haben. Generell, behauptet das Blatt, gebe es in Deutschland zu wenige Pflegefamilien, darunter solche, die es dem Kind ermöglichen würden, in der Sprache und Kultur seiner leiblichen Eltern aufgezogen zu werden. Eine Unterbringung in einer solchen Familie, würde dem Kind sicherlich helfen Verbindungen wieder aufzubauen, nachdem es zu seinen leiblichen Eltern zurückgekehrt ist. Um eine solche Initiative sollen polnische Regierungsvertreter deutsche Partner bei einem Treffen zum Schutz polnischer Kinder, das im März vergangenen Jahres in Berlin stattfand, gebeten haben.

Fehler, die von Jugendamt-Mitarbeitern bei der Abnahme von Kindern begangen werden, sollen zu keiner Seltenheit gehören, behaupten Informatoren der Zeitung aus Deutschland. Mitarbeiter sollen sich oft aufgrund von Personalmangel überarbeitet fühlen und manchmal einfach zu schnell reagieren. Die Abnahme von Kindern durch deutsche Ämter schockiert Polen schon seit langem, heißt es schließlich. Polen, schreibt DGP am Schluss als Fazit, habe keine ähnliche Organisation, und das Gericht entscheide hierzulande, ob ein Kind einer Familie entzogen werden soll oder nicht.