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Russland hemmt die ukrainische Wirtschaft

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 06.12.2018 12:29
Russland will die Ukraine von amerikanischem Anthrazit abschneiden und somit das Land in die Knie zwingen, warnt die Denkfabrik Nowa Konfederacja auf ihren Internetseiten.
Foto: Pexels.com

Nowa Konfederacja: Russland hemmt die ukrainische Wirtschaft

Russland und die Ukraine haben ihre Interessen in einem kleinen, begrenzten regionalen Konflikt, weil er Führungspolitikern beider Länder zupass käme, lesen wir auf der Internetseite der Denkfabrik Nowa Konfederacja. Der Konflikt konsolidiere die Unterstützung für die Staatshäupter beider Länder in einer Zeit des Rückgangs ihrer Popularität. Trotzdem signalisiere Russland der Welt auch, dass es das Asowsche Meer als eigenes Meer betrachte und der Ostukraine dadurch den Zugang zu Kommunikationswegen zum Industriezentrum des Landes erheblich beeinträchtigt. So versuche Moskau Druck auf die Regierung in Kiew auszuüben, um sie sich unterzuordnen.

Das Online-Blatt erinnert auch daran, dass die Ukraine seit Herbst letzten Jahres mit importiertem Anthrazit versorgt wird, um ihre drei wichtigsten Heizkraftwerke zu versorgen. Die Ukraine habe bereits über 2 Millionen Tonnen amerikanischen Anthrazits importiert. Die Erhöhung dieser Lieferungen war eines der Themen der Novembergespräche zwischen der ukrainischen Diplomatie und dem amerikanischen Außenministerium. Es scheint daher, dass die russische Intervention im Asowschen Meer, die die Ostukraine von amerikanischem Anthrazit abschneidet, sich schnell in eine entschlossenere Politik der ukrainischen Behörden umsetzen werde. In diesem Konflikt habe die Ukraine im Grunde aber keine Durchsetzungskraft, um die Kontrolle über die Situation wiederzuerlangen. Alles hänge von der Entschlossenheit des Westens ab, Moskau zu beeinflussen - und diese Entschlossenheit werde immer schwächer und der Westen werde eher Druck auf Kiew ausüben, um mit den Russen irgendwie zurechtzukommen, lautet das Fazit der Denkfabrik.

Rzeczpospolita: Schämt sich die PiS vor Millionen aus der EU?

Nach der Lektüre des Briefes der Europäischen Kommission an die polnische Regierung, der in der konservativen "Rzeczpospolita" beschrieben wurde, fragt Michał Szułdrzyński in seinem Kommentar, ob sich die regierende Partei PiS für die von der EU erhaltenen Millionen schäme. Aus dem Schreiben gehe nämlich hervor, dass bei Eröffnungszeremonien neuer Straßen und Brücken letzter Zeit nicht erwähnt werde, dass sie dank erheblicher Beiträge aus dem Haushalt der Europäischen Union gebaut wurden. Die Europäische Kommission fordere die polnischen Behörden daher auf, die EU-Vertreter bei Eröffnungszeremonien einzuladen sowie die entsprechende Kennzeichnung von Projekten nicht zu vergessen.

Einerseits verstehe Szułdrzyński die polnischen Behörden und erinnert sich, wie oft große Mengen an EU-Mitteln für Werbung verschwendet wurden, was eine absurde Situation war. Es sei jedoch unmöglich, die Handlungen der Regierung nicht als Wahlrhetorik einzustufen. Schließlich sei es viel einfacher, neue Investitionen in der Kampagne als die Eigenen zu präsentieren als den Erfolg mit der EU zu teilen. Aber, wie der Kommentator überzeugt, kam das Schreiben der Europäischen Kommission zu einem guten Zeitpunkt. Die Regierung wisse, dass sie im Wahljahr alles tun muss, um sich von dem Vorwurf zu distanzieren, dass sie Polen aus der EU führen will. So können EU-Beamten sicher sein, dass EU-Flaggen in den kommenden Monaten überall flattern werden, insbesondere auf Brücken, Bahnhöfen und anderen von der EU finanzierten Investitionen.

DGP: Gefangene lesen mehr als Menschen auf freiem Fuß

Gefängnisinsassen lesen häufiger als Menschen auf freiem Fuß, überzeugen Erzieher aus Untersuchungshaftanstalten in Krakau und Katowice. Die Gefangenen sagen, behauptet das Blatt Dziennik/Gazeta Prawna, dass die Literatur ihr Wissen erweitere, Unterhaltung biete und Themen gebe, über die sie sich dann untereinander unterhalten können.

Am Dienstag fand in Krakau die Konferenz "Literatur im Gefängnis" statt, die sich mit der Rolle der Literatur bei der Resozialisierung in Haftanstalten und in Gefängnissen befasste. In einem Interview mit Journalisten gaben Teilnehmer der Konferenz zu, dass bis zu 80 % der Gefangenen gerne nach Büchern greift. Jeden Monat leihen sich Gefangene in Krakau bis zu 800 Bücher aus. Sie können auch Bücher angeben, die ihnen dann in die Zelle gebracht werden und können Publikationen offiziell für bis zu zwei Wochen bei sich halten.

Nach Angaben der Pädagogen stecke das Lesen in der Haft selbst diejenigen an, die in der Schule Bücher nicht gemocht haben. Im Gefängnis finden die Insassen sogar heraus, dass Literatur ein Vergnügen ist. Die Pädagogen gaben während der Konferenz an, dass Gefangene am häufigsten nach Geschichts- und Fantasybüchern greifen, Männer bevorzugen Poesie und Frauen Detektivromane. Darüber hinaus leihen und lesen Gefangene nicht nur Bücher, sondern sie nehmen auch an Treffen mit Schriftstellern sowie an literarischen Diskussionen teil, verkündet das Blatt.

Piotr Siemiński

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