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PiS ohne Erfolge bei der Stichwahl

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 06.11.2018 12:36
Die Rzeczpospolita kommentiert die offiziellen Ergebnisse heute mit der Feder von gleich drei Publizisten.
BIld: Shutterstock.com

Rzeczpospolita: PiS ohne Erfolge bei der Stichwahl

Geht es nach Bogusław Chrabota, hätten die Wahlen gezeigt, dass die Polen keiner Partei das Monopol zum Regieren überlassen wollen. Die Dreiteilung der Gewalten, so der Autor, sei seit der Wende Teil der DNA Polens und diese wollen die Bürger - bewusst oder intuitiv - offenbar erhalten. Wenn diese These stimme, dann hätte den jungen Kandidaten der PiS für die Stadtpräsidentschaft, wie Patryk Jaki oder Małgorzata Wassermann, die Unterstützung der Parteizentrale mehr geschadet als geholfen. Und diese pluralistische Einstellung könne optimistisch für die Zukunft stimmen, so Bogusław Chrabota.

Michał Szułdrzyński macht darauf aufmerksam, dass sich mit dem Scheitern der PiS in großen Städten die Frage stelle, ob damit nicht auch das Projekt “Ministerpräsident Morawiecki” gescheitert sei. Morawiecki, erinnert der Publizist, sollte eigentlich die Wähler aus dem Zentrum des politischen Spektrums für die PiS überzeugen. Nun sehe man allerdings, dass dies nicht gelungen sei. 11 Monate nach Amtsübernahme, seien die Möglichkeiten des Ministerpräsidenten, neue Wähler aus der Mitte anzuziehen sehr beschränkt. Und außer ihm habe wohl niemand in der Partei mehr Potenzial, dieses Kunststück zu meistern, so Szułdrzyński.

Laut Publizistin Zuzanna Dąbrowska schließlich seien die letzten Wahlen, außer ein paar Schlachten in großen Städten, de facto aparteiisch gewesen. Gewonnen hätten oft Kandidaten, die ohne Parteischild in die Kampagne gegangen seien. Das zeige, dass die Menschen genug von der ständigen Propaganda und Polarisierung hätten. Leider seien die Regionalparlamente in den Händen von Parteien. Und wenn das Betonieren dort beginne, dann werde es auf Parlamentsebene nur noch schlimmer. Daher werden wir auch in den kommenden Wahlen leider wieder für das kleinere Übel stimmen müssen, so Zuzanna Dąbrowska in der Rzeczpospolita.

Adam de Nisau

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