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„American Dream“ auf Polnisch

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 09.08.2018 11:45
Die Angestellten von Amazon in Polen beschweren sich massiv über ihre schlechten Arbeitsbedingungen.
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Dziennik Gazeta Prawna: „American Dream“ auf Polnisch

Die Angestellten von Amazon in Polen beschweren sich massiv über ihre schlechten Arbeitsbedingungen. Das berichtet die Zeitung Dziennik/Gazeta Prawna in ihrer heutigen Ausgabe. Der E-Commerce-Riese unterhält in Polen mehrere Logistikzentren, unter anderem in Wrocław und Poznań. Viele Mitarbeiter würden nach eigener Aussage unter starker Überarbeitung leiden, Gesundheitsprobleme wie z.B. Rückenleiden seien die Folge. Nachdem die Beschwerden laut wurden, führte Amazon laut Dziennik eine interne Kontrolle durch, bei der jedoch keine Mängel festgestellt worden seien. Vor kurzem habe aber auch die staatliche Aufsichtsbehörde (PiP) eine Kontrolle in den Logistikzentren durchgeführt und sei zu einem ganz anderen Ergebnis gekommen. Die körperliche Belastung sei sehr hoch, es fehle an notwendiger Schutzkleidung und sogar der Zugang zu Trinkwasser sei mangelhaft. Zudem müssten viele Mitarbeiter durchgehend im Stehen arbeiten, da für sie keine Stühle bereitgestellt würden. Amazon währt sich gegen die Vorwürfe und behauptet, die Ergebnisse der staatlichen Inspektion seien irreführend. Wären die Arbeitsbedingungen tatsächlich so schlecht wie behauptet, so müsste es eine starke Abwanderung von Arbeitnehmern zur Konkurrenz geben, was nicht der Fall sei, wird eine Sprecherin von Amazon zitiert.

Gazeta Wyborcza: Viele Verspätungen bei der Bahn

Fahrgäste der polnischen Bahn leiden unter vielen Verspätungen und technischen Problemen, schreibt die Zeitung Gazeta Wyborcza auf ihrer heutigen Titelseite. Im zweiten Quartal 2018 seien nur 68 Prozent der Züge pünktlich gewesen, so die Zeitung weiter. Viele Zugverbindungen seien inzwischen zum Ärger der Fahrgäste regelmäßig verspätet. Grund seien unter anderem Erneuerungsarbeiten am Schienennetz. So seien die Gleisverbindungen zwischen großen Städten wie Poznań, Wrocław, Warschau, Krakau und Katowice mit Baustellen übersäht. Auch technische Probleme mit den Zügen seien ein Grund. Besonders beschwerlich bei den derzeitigen Temperaturen sind Probleme mit den Klimaanlagen der Züge. Die polnischen Bahnfahrer machen ihrem Unmut verstärkt über die sozialen Medien Luft, wo es von negativen Einträgen auf den Seiten der Bahn nur so wimmelt. Die Bahn reagiere mit Entschuldigungen und dem Hinweis auf die Möglichkeit, bei entsprechender Verspätung eine Teilrückerstattung des Ticketpreises zu erhalten. Eine baldige systematische Lösung der Verspätungsprobleme scheint im Moment jedoch nicht in Sicht zu sein, lesen wir in der Zeitung Gazeta Wyborcza.

Rzeczpospolita: Polnische Häfen im Aufwind

Die wirtschaftliche Bedeutung der polnischen Ostseehäfen wächst, schreibt die Tageszeitung Rzeczpospolita. Das Containerterminal in Gdańsk/Danzig sei bereits jetzt nach Sankt Peterburg das größte Umlade-Hub der Ostsee. Künftige Investitionen, die das Andocken noch größerer Schiffe ermöglichen werden, sollen die Kapazität des Container-Terminals noch steigern. Auch die Häfen von Gdynia, Stettin und Swinemünde planen weitreichende Investitionen. Neben Warenladungen bedienen diese Häfen auch den stetig wachsenden Tourismusverkehr.

Was ist der Grund für diesen Aufstieg? Die Rzeczpospolita betont, dass die zahlreichen Investitionen nicht ohne EU-Fördergelder möglich gewesen wären. Auch die gute Konjunktur der Weltwirtschaft komme den polnischen Häfen zu Gute. Die aktuellen Zahlen seien beindruckend, jedoch müsse man auch Bedenken, dass die polnischen Häfen im europäischen Vergleich immer noch eine eher kleine Rolle spielen. So kämpfe Danzig derzeit darum, vom 14. auf den 13. Platz der wichtigsten europäischen Häfen vorzurücken. Trotzdem - vieles deute darauf hin, dass Polen im Bereich der Container-Schifffahrt großes Entwicklungspotenzial habe, so der Kommentar der Rzeczpospolita.

Autor: Filip Żuchowski

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