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Kampf mit dem Bösen

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 21.02.2018 12:18
Nach der Wende im Jahr 1989 ist mit der polnischen Nation etwas Schlechtes geschehen, meint Erzbischof Marek Jędraszewski.
Foto: Pexels.com

TYGODNIK SOLIDARNOŚĆ: Kampf mit dem Bösen

In einem Gespräch mit der Wochenzeitschrift Tygodnik Solidarność sagt der Krakauer Erzbischof Marek Jędraszewski, es gebe in Polen Menschen, die den Mut dazu haben, dem Bösen Nein zu sagen. Es seien Menschen, die man als das Gewissen der Nation bezeichnen könne, sagt der Geistliche. Ein Beispiel dieser nachahmenswerten Haltung sei der Kampf um den handelsfreien Sonntag. Es handle sich dabei zugleich um ein Paradox: im kommunistischen Polen hätten sich die Gewerkschaftler für einen arbeitsfreien Samstag eingesetzt. Heute, im freien Polen, müsse man erneut um das Recht auf einen freien Sonntag kämpfen.

Geht es nach Erzbischof Jędraszewski, zeige der Widerstand gegen diese Regelung, dass viele Polen den richtigen Weg im Leben verfehlt hätten. Zweifelsohne sei mit der polnischen Gesellschaft nach der Wende im Jahr 1989 etwas Schlechtes geschehen, führt der Geistliche fort. Im Wettlauf um beruflichen Erfolg und ökonomischen Wohlstand seien vielen Polen die Grundlagen, die aus dem Dekalog resultieren, abhandengekommen, mahnt Erzbischof Marek Jędraszewski.

Die Stimme der Gewerkschaftler zeige, so der Erzbischof weiter, dass aufrechte Menschen nicht kapituliert hätten. Es gebe ein enormes gesellschaftliches Potenzial, sich vor dem Bösen zu verteidigen. Der Kampf um den handelsfreien Sonntag sei eine Verkörperung dieses Potenzials, sagt Marek Jędraszewski im Gespräch mit dem Magazin Tygodnik Solidarnosć.

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