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Wer wird neuer Premierminister?

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 07.12.2017 12:45
Entscheidet sich heute das Schicksal von Premierministerin Beata Szydło?
Foto: Pexels.com

Gazeta Wyborcza: Kaczyński entscheidet über neuen Premier

Entscheidet sich heute das Schicksal von Premierministerin Beata Szydło? Darüber berichtet heute die linksliberale Tageszeitung Gazeta Wyborcza. Heute trete das politische Komitee der regierenden PiS-Partei zusammen. Laut der Zeitung soll PiS-Chef Jarosław Kaczyński noch am Abend eine Entscheidung treffen. Aus internen Quellen sei zu erfahren, dass die Entscheidung innerhalb der Partei seit langem erwartet werde.

Immer öfter werde Vizepremier und Wirtschaftsminister Mateusz Morawiecki als Nachfolger Szydłos gehandelt. Viele Gefolgsleute Kaczyńskis wünschten sich aber, dass der PiS-Chef selbst das Steuer als Regierungschef übernimmt. Eines sei so gut wie sicher – Beata Szydło werde ihren Posten räumen müssen, dass stehe schon seit dem Frühling fest. Sie gilt zwar als treue und unkritische Umsetzerin von Kaczyńskis Plänen, ihr wird jedoch geringe Durchsetzungskraft im Kabinett nachgesagt.

Für den PiS-Chef selbst den Posten zu räumen dürfte Szydło keine größeren Schwierigkeiten bereiten. Sollte aber ihr bisheriger Stellvertreter Morawiecki neuer Premierminister werden, wäre das für sie schmerzhaft, schreibt die Gazeta Wyborcza. Allerdings habe Morawiecki auch viele Feinde innerhalb der PiS-Partei, lesen wir in der Zeitung.

Rzeczpospolita: Arbeitslosenstatistik – es ist nicht alles Gold, was glänzt

Einen ausführlichen Kommentar zur wirtschaftlichen Situation Polens finden wir heute in der konservativen Rzeczpospolita. Polen freue sich derzeit über eine historisch niedrige Arbeitslosenquote, schreibt Redakteur Paweł Rożyński. Diese liege laut dem Hauptstatistikamt nur bei 6,6 Prozent, laut anderer Berechnungen sogar bei knapp unter fünf Prozent. Allerdings seien die Daten widersprüchlich.

Einerseits belege Polen einen Spitzenplatz innerhalb der EU bei der niedrigen Arbeitslosenquote, anderseits belege es auch einen der letzten Plätze, wenn es um die Zahl der wirtschaftlich inaktiven Personen gehe. Mehr als vier Millionen Menschen im erwerbstätigen Alter würden hierzulande nicht arbeiten, seien aber auch nicht arbeitslos gemeldet. Gerade auf dem Land würden viele Polen nur Gelegenheitsjobs nachgehen. Viele Frauen würden zuhause bleiben und sich um die Kinder oder Enkelkinder kümmern. Eine riesige Grauzone würde von den Statistiken nicht erfasst. Derweil sei es für Arbeitgeber oft einfacher und billiger Menschen aus der Ukraine zu beschäftigen, lesen wir in der Rzeczpospolita.

Dziennik Gazeta Prawna: Luxus auf Polnisch

Wie sieht Luxus auf Polnisch aus – dieser Frage geht heute die Zeitung Dziennik Gazeta Prawna nach. Dziennik beruft sich auf einen Report des internationalen Wirtschaftsprüfungsunternehmens KPMG. Demnach leben in Polen derzeit nur etwa 57.000 Superreiche, deren Vermögen einen Wert von mindestens einer Million US-Dollar hat.

In Tschechien, mit einer knapp viermal kleineren Bevölkerung als Polen, gebe es rund 30.000 Superreiche. Allerdings steige die Zahl der Gut- und Topverdiener in Polen im europäischen Vergleich rasant. Die Autoren des KPMG-Reports haben unter anderen auch untersucht, in welche Anlagen die polnischen Topverdiener investieren. Am populärsten seien Immobilien, verschiedene Finanzprodukte und Wertpapiere, weniger beliebt hingegen Edelmetalle und Kunst.

Filip Żuchowski

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