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Druck auf Sanktionen gegen Polen wird schwächer

PR dla Zagranicy
Kamila Lutostańska Kamila Lutostańska 15.11.2017 14:02
Gute Ergebnisse der PiS-Regierung sind ein Grund für die abnehmende Kritik an Polen.
Photo: pixabay.com/Creative Commons Public Domain CC0

Wprost: Polnische Journalisten trafen sich mit deutschen Kollegen

Am Montag wurde ein vom Außenministerium finanziertes Programm ins Leben gerufen, um ausländische Journalisten vom sogenannten „guten Wechsel“ der Regierung zu überzeugen und sie dazu zu verleiten, polnische Themen mit einer größeren Sympathie für unsere Regierung zu beschreiben, lesen wir auf dem Internetportal der Wochenzeitung Wprost.

Das Treffen begann mit der Feststellung, dass die überwiegende Mehrheit der Texte, die unserem Land gewidmet sind, einen negativen Ausklang haben und keiner guten, beidseitigen Beziehung dienen, sondern zur Feindschaft provozieren.

Laut der Wochenzeitung stellte der Vorsitzende des Verbands der Polnischen Journalisten Krzysztof Skowrońśki fest, dass Deutsche bereits Angst hätten, nach Polen zu fahren. Der Publizist Piotr Semka lenkte die Aufmerksamkeit auf die einseitige Berichterstattung über Polen, der Deutschland Korrespondent des Polnischen Fernsehens Cezary Gmyz bedauerte, dass die deutsche Presse ausschließlich die Narration der Opposition in Polen zum Ausdruck bringt, und die Redakteurin der rechtskonservativen Tageszeitung Gazeta Polska Codziennie (GPC) Olga Doleśniak-Harchuk sprach von der aggressiven Berichtserstattung über Ereignisse aus Polen.

Deutsche Journalisten wiederum sollen auf die Abwesenheit von Medienvertretern hingewiesen haben, die nicht als „PiS-Freunde" angesehen werden. Beunruhigend sei auch, dass staatlich kontrollierte Unternehmen ihre Anzeigen aus privaten Medien gänzlich zurückgezogen haben.

Die Vertreterin der regierungsnahen GPC soll darauf geantwortet haben, dass Deutschland lange genug mit der linksliberalen Gazeta Wyborcza gesprochen hat und jetzt sei es Zeit für die Gazeta Polska Codziennie (GPC). Ihrer Ansicht nach sei diese Herangehensweise somit gerechtfertigt, schreibt Wprost.

Journalisten, die mit dem Verband Polnischer Journalisten zusammenarbeiten, werden auch Brüssel, London, Bratislava, Budapest und Prag besuchen.

Rzeczpospolita: Druck auf Sanktionen gegen Polen wird schwächer

Die gegenwärtige Atmosphäre in Brüssel sei nicht günstig, um Polen als ein Land anzuprangern, das die Rechtstaatlichkeit bricht, schreibt Anna Słojewska in der konservativen Tageszeitung Rzeczpospolita. Im weiteren beruft sich die Tageszeitung auf eine anonyme Quelle in Brüssel, dass nicht nur Polen ins Visier genommen wird. EU-Abgeordnete sollen unter anderem auf Malta hinweisen, wo die investigative Journalistin Daphne Caruana Galizia vor einem Monat ermordet wurde. Sie soll der offizielle Hauptfeind der Regierung unter der Führung des Sozialisten Joseph Muscat gewesen sein.

Im weiteren lesen wir, dass die angespannte Situation in Spanien ebenfalls zugunsten der polnischen Regierung ist. Die Zentralregierung in Madrid und Katalanen beschuldigen sich gegenseitig, die Konstitution zu brechen. Darüber hinaus seien sehr gute Regierungsergebnisse der Recht und Gerechtigkeit Partei (PiS) ebenfalls ein Grund für die abnehmende Kritik an Polen, informiert das Blatt.

EU-Staaten seien davon überzeugt, dass die PiS-Regierung über die nächsten Jahre an der Macht bleibt und man mit ihr zusammenarbeiten und nach einer Einigung suchen muss, wo eine Kooperation möglich ist, argumentiert Anna Słojewska in der Rzeczpospolita.

DoRzeczy: Möglicher Mordanschlag auf ukrainische Politikwissenschaftler

Die Ursache für den Tod von vier ukrainischen Politikwissenschaftlern und Journalisten, die im September bei einem Autounfall starben, könnte ein Mordanschlag gewesen sein, berichtet die rechtsorientierte Wochenzeitung DoRzeczy.

Laut ukrainischen Ermittlern soll ein Lastwagenfahrer absichtlich in den Personenwagen mit den Politikwissenschaftlern gefahren sein. Zu dem Schluss kamen ukrainische Ermittler nach dem Zugriff auf Daten eines der Mobilfunkbetreiber, so die Wochenzeitung. Die ukrainische Staatsanwaltschaft behauptet, dass der Lkw-Fahrer telefonisch von einer anderen Person Anweisungen erhalten haben könnte. Die Staatsanwaltschaft betont allerdings, dass ein Mordanschlag eine der berücksichtigten Versionen des Vorfalls ist.

Der Unfall ereignete sich am 6. September im Westen der Ukraine. Der Politikwissenschaftler und Historiker Oleksandr Maslak, Akademiker Oleksandr Kurinnyj, Politologe Oleksandr Nikonov, der Journalist Volodymyr Karahiaur und Experte für Dezentralisierung Serhiy Popov sind beim Unfall ums Leben gekommen. Alle waren Gäste der Warschauer Konferenz "Strategie für Intermarium-Staaten unter den Bedingungen einer hybriden Kriegsführung", erinnert DoRzeczy.

Das Blatt beruft sich auch auf polnische Experten, die die Verstorbenen als Anhänger des polnisch-ukrainischen Dialogs beschrieben.

Piotr Siemiński






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