Logo Polskiego Radia
Print

Polnische Wirtschaft auf Hochtouren

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 20.09.2017 12:56
Das Wirtschaftswachstum könnte dieses Jahr sogar 4,7 statt wie vorher geschätzt 4 Prozent betragen.
Bild: pixabay.com

Rzeczpospolita: Polnische Wirtschaft auf Hochtouren

Die polnische Wirtschaft bleibt im Aufschwung, berichtet heute die konservative Tageszeitung Rzeczpospolita. Wirtschaftsexperten würden davon ausgehen, dass das Wirtschaftswachstum dieses Jahr sogar 4,7 statt wie vorher geschätzt 4 Prozent betragen könnte. Das laufende Quartal habe einen großen Anstieg der Investitionen und der industriellen Produktion mit sich gebracht. Auch der Konsum steige weiterhin. Läuft also alles bestens?

Nicht ganz schreibt Redakteurin Anna Cieślak-Wróblewska in ihrem Kommentar. Der Import wachse zu schnell im Vergleich zum Export, steigende Warenpreise und die schnell wachsenden Arbeitskosten könnten bald Probleme bereiten. Alles in allem sei die polnische Wirtschaft aber trotzdem in einer sehr guten Verfassung. Woran liegt das? Es wäre schön wenn es an einer wirtschaftlichen Revolution liegen würde und polnische Unternehmen durch ausgeklügelte Produkte dies erzielen würden, und nicht durch billige Arbeitskraft. Noch sei es aber nicht so weit. Das Wirtschaftswachstum sei größtenteils durch den steigenden Konsum verursacht, der wiederum durch staatliche Transferleistungen wie das Kindergeld „Familie 500+“ befeuert werde, lesen wir in der Zeitung Rzeczpospolita.

Gazeta Wyborcza: Arme Rentner

Immer mehr polnische Rentner gleiten in die Altersarmut ab, warnt heute die linksliberale Gazeta Wyborcza. Derzeit würden rund 250 Tausend Rentner Bezüge unter Minimalrente erhalten. 2013 seien es noch nur knapp 91 Tausend gewesen.

Die Minimalrente liege in Polen bei umgerechnet rund 250 Euro brutto im Monat, kaum genug für die wichtigsten Ausgaben. Betroffen seien vor allen Dingen auch Frauen, die in ihrem Leben nur einige Jahre gearbeitet haben, weil sie sich um die Familie gekümmert und Kinder großgezogen haben.

Die Gazeta Wyborcza nennt das Beispiel einer Rentnerin aus Radom. Da sie nur sechs Jahre gearbeitet habe, beziehe sie jetzt eine Rente von umgerechnet nur etwas über 80 Euro. Aber auch Renten in Höhe von nur einigen Euro seien keine Seltenheit. Solche Personen seien auf die Hilfe seitens der Familie oder sozialer Einrichtungen angewiesen, schreibt die Zeitung. Die Zahl der armen Rentner werde weiterhin rasant steigen, befürchtet die Zeitung.

Dziennik Gazeta Prawna: Computer-Asse gegen Steuerhinterzieher

Das polnische Finanzministerium will Computerspezialisten anwerben, um Lücken im Steuersystem zu schließen, schreibt die Zeitung Dziennik Gazeta Prawna. Das Ministerium engagiere sich als offizieller Partner bei der Veranstaltung des „Hackatons“ in Krakau, bei dem zwei Tausend junge Programmisten verschiedene komplexe Aufgaben unter Zeitdruck lösen müssen. Bei dieser Gelegenheit wolle Finanzminister Mateusz Morawiecki prüfen, ob die Programmierer neue Tools entwickeln können, die im Kampf mit der Steuervermeidung eingesetzt werden können.

In den USA sei es gang und gäbe, dass öffentliche Behörden und Ministerien die besten Computer-Asse in ihre Dienste stellen, so Dziennik. So würden etwa das FBI und der britische Geheimdienst MI5 auf ähnlichen Wettbewerben nach neuen Kandidaten suchen. Auch internationale Großkonzerne wie Google würden so viele Talente finden. Das Finanzministerium habe schon eine Aufgabe für den Hackathon entworfen. Es gehe um ein Programm für die Aufdeckung von Mehrwertsteuerbetrug, so Dziennik.

Filip Żuchowski

tags:
Print
Copyright © Polskie Radio S.A