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Luxus vom Discounter

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 21.10.2016 12:18
Premium- und Luxusgüter haben es derzeit auf dem polnischen Markt schwer.
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Rzeczpospolita: Luxus vom Discounter

Premium- und Luxusgüter haben es derzeit auf dem polnischen Markt schwer, diesen Aufmacher bringt die konservative Rzeczpospolita heute auf ihrer Titelseite. Mehrere Marken hätten sich bereits aus Polen zurückgezogen, neue Luxuskaufhäuser wie das „Ethos“ in Warschau hätten Probleme, Mieter für ihre Verkaufssalons zu finden. Laut Experten bekommt den Kundenrückgang auch das luxuriöse Modekaufhaus „Vitkac“ in der polnischen Hauptstadt zu spüren, dort werden unter anderem Marken wie Gucci oder Luis Vuitton verkauft.

Die polnischen Konsumenten würden nicht ärmer, aber die Art und Weise, wie Geld ausgegeben wird, ändere sich, zitiert die Zeitung Marktkenner. Es sei in Polen nicht üblich, nach außen hin mit seinem Wohlstand zu protzen und sich mit Luxusartikeln zu umgeben, außerdem sei die Gruppe der potentiellen Kunden immer noch sehr klein.

Die Polen gehen laut Rzeczposplita lieber zum Discounter. Lidl und Biedronka, die beiden führenden Ketten im Land, hätten in den vergangenen Jahren konsequent ihr Premium-Angebot ausgebaut. So gab es etwa bei Lidl immer wieder Lederhandtaschen der polnischen Marke Wittchen zu kaufen, die sonst nur zu weitaus höheren Preisen in Luxussalons zu finden sind, berichtet die Rzeczpospolita.

Verteidigungsminister bezichtigt Opposition des Verrats

Es ist immer noch ein Dauerthema in den polnischen Medien: das abrupte Abbrechen der Verhandlungen mit Airbus über ein milliardenschweres Hubschraubergeschäft. Die Franzosen, die die sogenannten Caracal-Hubschrauber liefern sollten, zeigten sich brüskiert. Auch in Polen selbst wird die Entscheidung immer noch heftig diskutiert, berichtet die linksliberale Zeitung Gazeta Wyborcza.

Gestern sei das Thema im Sejm debattiert worden, Verteidigungsminister Antoni Macierewicz stand Rede und Antwort zu dem geplatzten Rüstungsdeal. Die Opposition kritisierte Macierewicz, mit der Entscheidung habe er die Sicherheit Polens aufs Spiel gesetzt. Laut Gazeta Wyborcza zeigte sich der Verteidigungsminister uneinsichtig. Statt seine Position zu erklären, habe er die Opposition lieber des Verrats bezichtigt. Er warf ihr vor, die Interessen ausländischer Rüstungsunternehmen und anderer Länder zu vertreten.

Dziennik Gazeta Prawna: Firmen müssen sich neuer Realität stellen

Die Zeitung Dziennik Gazeta Prawna analysiert heute eine Trendwende, die sich derzeit auf dem polnischen Arbeitsmarkt vollzieht. In den vergangenen zwei Jahrzehnten konnten sich die Unternehmer in Polen einer Sache sicher sein: Sie diktieren den Arbeitnehmern die Bedingungen. Die Arbeitslosigkeit war auf einem konstant hohen Niveau, für eine Stelle gingen oftmals Dutzende, wenn nicht gar Hunderte von Bewerbungen ein. Doch das ändert sich rasant, schreibt Dziennik Gazeta Prawna.

Seit zwei Jahren herrsche eine völlig andere Situation auf dem polnischen Arbeitsmarkt, die Unternehmer hätten zunehmend Schwierigkeiten geeignete Kandidaten zu finden. Besonders in Branchen wie etwa IT suchen sich die Kandidaten ihren Arbeitnehmer aus, und die Firmen müssen mit üppigen Gehältern und anderen Sonderleistungen um die besten Bewerber buhlen. Als sei das schon nicht genug, gehe die neue Regierung in Polen Unternehmer härter an. Neue Steuern, Verschärfungen im Arbeits- und Sozialrecht, eine Aufwertung der Gewerkschaften, an das alles müssten sich die Unternehmer gewöhnen. Viele Firmen würden nach den Jahren der „Verwöhnung“ mit den neuen Bedingungen nicht zurechtkommen, diese Diagnose lesen wir in der Zeitung Dziennik Gazeta Prawna.

Filip Żuchowski

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