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Film sorgt für Diskussionsstoff

PR dla Zagranicy
Jakub Kukla Jakub Kukla 28.09.2016 09:35
Es geht um den Streifen „Wolhynien” des bekannten polnischen Regisseurs Wojciech Smarzowski, der sich auf die dramatischen Ereignisse aus den Jahren 1943 – 44 auf den ehemaligen polnischen Ostgebieten bezieht.
Bild: pixabay.com

NEWSWEEK: Film „Wolhynien” - kein Propagandastoff für Putin

Ein lang erwarteter und schon vor der Premiere viel diskutierter Film kommt in den nächsten Tagen in die polnischen Kinos. Es geht um den Streifen „Wolhynien” des bekannten polnischen Regisseurs Wojciech Smarzowski, der sich auf die dramatischen Ereignisse aus den Jahren 1943 – 44 auf den ehemaligen polnischen Ostgebieten bezieht.

In einem Gespräch mit der Wochenzeitschrift Newsweek sagt der Regisseur, er habe sich für einen weiteren historischen Streifen entschieden, nachdem er die Reaktion der Zuschauer auf seinen letzten Film gesehen habe, der die dramatischen Ereignisse der masurischen Bevölkerung zum Ende des II. Weltkriegs schildert. Zur gleichen Zeit stieß Smarzowski auf die Erinnerungen von Polen, die das Massaker von Wolhynien überlebt haben. Nach der Lektüre habe er sich die Frage gestellt, wie man nach solchen schrecklichen Situationen weiterleben könne. Wenn man ein Massaker mit den eigenen Augen gesehen habe, wenn man zusehen musste, wie kleine Kinder gepfählt werden, wenn man Zeuge von anderen brutalen Methoden der Menschentötung gewesen war – er wollte eine Antwort auf diese Fragen finden.

Er befürchte nicht, dass sein Film von der Putin-Propaganda gegen die Ukrainer ausgenutzt werden könnte, erklärt der Regisseur. Würden die russischen Propagandisten den Streifen ausnutzen wollen, würden sie es tun, hätte es den Film nicht gegeben, könnten sie die Tatsache aber ebenfalls ausnutzen. Vielmehr habe Wojciech Smarzowski davor Angst, dass es einige Zuschauer geben könnte, die seinen Film sehr wörtlich verstehen werden, die ihn nicht als eine Metapher lesen, über den Einfluss einer extrem nationalistischen Ideologie auf die Handlungen des Menschen als solchen, sondern den Film als einen Beweis dafür verstehen, dass die Ukrainer böse Menschen seien. In jedem Land gäbe es Menschen, die einen Vorwand bräuchten, um ihre Aggression unter dem Deckmantel des Patriotismus ausleben wollen. Er hoffe jedoch, dass sein Film den Weg zu einer ehrlichen Diskussion zwischen den Polen und den Ukrainern über die dramatischen Ereignisse aus den 40-er Jahren ebnen werde.

Die Ereignisse vom Juli 1943 werfen bis heute einen tiefen Schatten auf das polnische Verhältnis zur Ukraine. Am 11. Juli haben Verbände der Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA) gleichzeitig 167 polnische Dörfer und Siedlungen in Wolhynien angegriffen. In den darauffolgenden Tagen wurden circa 11 Tausend polnische Bürger mit oft furchtbarer Bestialität ermordet. Insgesamt sind in dem Zeitraum von 1943 bis 1944 bis zu 150 Tausend polnische Bewohner zum Opfer der ukrainischen Aufständischen gefallen. Dennoch bestreiten die ukrainischen Politiker die in Polen in Bezug auf das Massaker von Wolhynien verwendete Bezeichnung „Völkermord”.

WPROST: Zu viel Brüssel

In einem Gespräch mit der Wochenzeitschrift Wprost erklärt der Abgeordnete der Unterkammer des britischen Parlaments, Daniel Kawczynski, warum sich die Briten für den Austritt aus der Europäischen Union im Referendum entschieden haben. Der in Polen geborene Politiker bezieht sich auch auf die letzten Diskussionen auf der europäischen Ebene über die Situation in Polen. Gehe es nach dem Politiker, sei die Art und Weise wie Brüssel Polen behandle skandalös. Die EU mischt sich in die internen Angelegenheiten Polens ein, ohne genau zu verstehen, wie die Lage im Verfassungsgericht aussehe, sagt Kawczynski. Er wolle in den kommenden Tagen nach Polen reisen um sich mit den konservativen Politikern in Warschau zu treffen und mit ihnen über die britischen Erfahrungen zu diskutieren. Seiner Ansicht nach habe der Brexit Großbritannien gestärkt. Er werde die Polen davon zu überzeugen versuchen, den gleichen Weg wie London einzuschlagen, so der konservative Politiker Daniel Kawczynski im Gespräch mit der Wochenzeitschrift Wprost.

GAZETA POLSKA CODZIENNIE: Der Staat will Wohnungen bauen

Die Regierung in Warschau beschäftigte sich gestern mit dem vor Monaten angekündigten Wohnungsprogramm, berichtet die Tageszeitung Gazeta Polska Codziennie. Unter dem Titel „Mieszkanie+“, auf Deutsch: „Wohnung plus“, versprechen Politiker der regierenden Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) mehr Wohnraum zu günstigen Preisen. Man spricht sogar von einer Revolution auf dem polnischen Wohnungsmarkt, den in den letzten Jahren private Baufirmen fast gänzlich dominiert haben.

Um niedrigere Preise erreichen zu können, wolle man staatliche Grundstücke zur Verfügung stellen. Die Mieten der darauf gebauten Wohnungen würden deshalb günstiger sein. Man spricht von Preisen zwischen 10 und 20 Zloty, umgerechnet also von 2,5 bis 5 Euro, pro Quadratmeter. Das Programm sei für die, die zu viel Geld hätten, um die bisherige staatliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen, aber zu wenig, um sich Eigentum zu leisten. Die ersten Mieter sollten im Jahre 2019 in die Wohnungen einziehen, so Gazeta Polska Codziennie.

kk

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