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Deutsch- Polnische Ausstellung sorgt für Eklat

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 14.06.2016 09:50
Die Kontroverse um die Ausstellung „Polen und Deutsche - Geschichten eines Dialogs“ geht weiter.
EPA/KAY NIETFELD

Tygodnik Powszechny: Kontroverse um deutsch-polnische Ausstellung geht weiter

Die Kontroverse um die Ausstellung „Polen und Deutsche - Geschichten eines Dialogs“ geht weiter. Zu der Ausstellung hat sich nun auch Hartmut Koschyk, CDU-Abgeordneter und Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, geäußert, berichtet die Online-Ausgabe der katholischen Wochenzeitung Tygodnik Powszechny.

Koschyk habe sich durch die Ausstellung, die derzeit im Bundestag präsentiert wird, persönlich kritisiert gefühlt. Auf einer der Informationstabellen sei zu lesen, dass Polen seine Verpflichtungen gegenüber der deutschen Minderheit erfülle, gleichzeitig aber die Situation der Polen in Deutschland viel zu wünschen übrig lasse.

Koschyk habe aus diesem Grund einen Brief an Bundestagspräsident Norbert Lammert geschrieben, und den Brief gleichzeitig an mehrere große Redaktionen, darunter die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Welt und auch die polnische Gazeta Wyborcza geschickt. Darin sei die Ausstellung als nationalistisch bezeichnet worden, keine der Redaktionen habe sich aber die Mühe gemacht, den Organisator – das Museum für Polnische Geschichte, um eine Stellungnahme zu bitten.

Um seine Argumente zu verstärken, habe Koschyk auch das Fehlen von Lech Wałęsa in der Ausstellung kritisiert.

Die Zeitung Tygodnik Powszechny lehnt diese Kritik ab. Die Ausstellung sei nicht nationalistisch, sondern zeige im großen Detail den Aussöhnungsprozess zwischen Polen und Deutschen. Lech Wałęsa habe für die deutsch-polnischen Beziehungen niemals eine große Rolle gespielt. Und diese seien das Thema der Ausstellung, nicht der Kampf gegen den Kommunismus, schreibt Redakteur Wojciech Pięciak in der Zeitung Tygodnik Powszechny.

Dziennik Gazeta Prawna: Warschau als polnisches Sillicon Valley?

Neue Investitionen sollen die polnische Hauptstadt Warschau zu einem Sammelbecken für Start-up-Gründer, Innovatoren und Wissenschaftler machen, schreibt heute die Zeitung Dziennik Gazeta Prawna.

Laut Plänen der Regierung werden umgerechnet bis zu 380 Millionen Euro aus EU-Fonds an Start-ups gehen, am Mittwoch wolle Entwicklungsminister Mateusz Morawiecki Details zum Programm „Start in Poland“ bekanntgeben.

Die polnische Gründerszene ist sich laut Dziennik Gazeta Prawna einig, dass Warschau beste Voraussetzungen mitbringt, um mit Städten wie Berlin oder Budapest zu konkurrieren. In Warschau sei der polnische Finanzmarkt lokalisiert, es gebe viele moderne Labors und Forschungseinrichtungen, die zum Teil leer stünden, die Kosten für Löhne und Büroflächen seien vergleichsmäßig günstig.

Für Warschau sprächen auch die sehr guten Englischkenntnisse der Bevölkerung. Doch natürlich gebe es auch negative Seiten, schreibt Dziennik Gazeta Prawna. Unternehmer in Polen müssten sich gut in rechtlichen und administrativen Angelegenheiten auskennen, ganz anders als etwa in den USA, wo der Staat den Unternehmern helfe, den Papierkram zu erledigen.

Trotz alledem könne Warschau in Zukunft junge Gründer aus der Ukraine, Rumänien, Weißrussland und anderen Ländern der Region anziehen, so die Zeitung Dziennik Gazeta Prawna.

Gazeta Wyborcza: Randalierer außer Kontrolle

Die linksliberale Zeitung Gazeta Wyborcza beschäftigt sich heute auf ihrer Titelseite mit den Randalen am Rande der Fußball-EM in Frankreich. Am Wochenende war es in Marseille zu massiven Krawallen hauptsächlich britischer und russischer Hooligans gekommen.

Die Gazeta Wyborcza nimmt vor allem die russischen Randalierer unter die Lupe und hat besorgniserregendes zu berichten: die russischen Hooligans seien bestens organisiert und vorbereitet, die Zeitung vergleicht sie gar mit einer militärischen Spezialeinheit. Hooligans aus Großbritannien oder anderen westlichen Ländern seien oft betrunken, übergewichtig und ungeschickt. Ganz anders die Russen: sie seien gut trainiert, mit Mundschützern und Teleskopschlagstöcken ausgerüstet. Alkohol tränken sie kaum, berichtet Gazeta Wyborcza.

In den Ausschreitungen gingen sie laut Zeugen taktisch und äußerst brutal vor und seien fast militärisch organisiert. Unter den 12 Tausend russischen Fans, die zur EM nach Frankreich gereist sind, könnten laut Sicherheitsbehörden sogar bis zu 300 dieser aggressiven „Sondereinheits-Hooligans“, wie sie die Gazeta Wyborcza nennt, sein.

Nach den Ausschreitungen in Marseille seien die Städte Lilles und Lens das nächste Ziel, wo die Spiele zwischen Russland und der Slowakei und England gegen Wales ausgetragen werden. Die russischen Hooligans seien bereits in Zügen nach Lilles gesichtet worden, warnt die Zeitung Gazeta Wyborcza.

Filip Żuchowski

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