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Krankenhaus ist kein Hotel

PR dla Zagranicy
Jakub Kukla Jakub Kukla 23.04.2014 10:29
Auf den Eingriff werden Krebskranke demnächst nicht im Krankenhaus sondern in einem Hotel warten. So zumindest stellt sich der Gesundheitsminister die nächste Zukunft vor.

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Krankenhaus ist kein Hotel

Auf den Eingriff werden Krebskranke demnächst nicht im Krankenhaus sondern in einem Hotel warten. So zumindest stellt sich der Gesundheitsminister die nächste Zukunft vor, schreibt die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna. Das Krankenhaus ist kein Hotel. Dennoch wartet die Mehrheit der Patienten der onkologischen Stationen auf die Behandlung im Spital. Die meisten, weil sie zu weit entfernt wohnen, um täglich zur Behandlung im Krankenhaus zu erscheinen. Nun plant der Gesundheitsminister eine weitgehende Änderung. Diejenigen Patienten, die nicht bettlägerig sind, sollen künftig in einem Hotel untergebracht werden. Zur Behandlung werden sie auf Kosten der medizinischen Anstalt transportiert.

Die Einführung einer solchen Lösung haben seit längerer Zeit sowohl die Patienten als auch die Ärzte postuliert. Der Hospitalisierung eines Patienten koste im Schnitt 100 Euro pro Tag. Die Unterkunft in einem mittelklassigen Hotel viel weniger. So könnten die Krankenhäuser viel Geld sparen, sagt der Onkologe, Professor Jacek Jessem. Die Patienten heben dagegen hervor, dass die Behandlung außerhalb des Krankenhauses effektiver sei. Man müsse nicht die ganze Zeit mit anderen Patienten verbringen, die sich oft im Endstadium der Krankheit befinden. Die Mobilität beeinflusse deshalb positiv die psychische Kondition der Kranken, meint Jacek Gugulski, Chef des Polnischen Verbandes der Krebskranken im Blatt Dziennik/Gazeta Prawna.

RZECZPOSPOLITA: Reservisten sind nicht einsatzbereit

Die polnische Regierung kündigte großangelegte Manöver an, berichtet die Tageszeitung Rzeczpospolita. Die Soldaten sollen das Verhalten in Krisensituationen an der polnisch-ukrainischen Grenze trainieren. „Wie sieht eigentlich die polnische Kampfbereitschaft im Falle einer Aggression aus dem Osten aus?“, fragt die Tageszeitung den Experten des Sobieski-Instituts Paweł Soloch. Offiziell gäbe es in Polen über eine halbe Million Reservisten. Doch die Mehrheit habe keine militärische Schulung absolviert, sie seien also nicht einsatzbereit. Man müsste sie erst auf einen Einsatz vorbereiten. Auch wenn sich ein eventueller Konflikt mehrere Wochen lang entwickeln würde, wäre die Zeit zu knapp, um die Reservisten entsprechend auf einen Fronteinsatz vorzubereiten, lesen wir.

Während des II. Weltkriegs habe die Rote Armee Soldaten binnen sechs Wochen geschult und sofort auf die Front geschickt. Sie hätten jedoch nur die Grundlagen des Exerzierens und das Gewehrschießen gelernt. Es waren keine qualifizierten Soldaten gewesen, meint Soloch.

Geht es nach dem Experten, sehe die Situation in Polen deswegen so schlecht aus, weil die Professionalisierung der Armee zu schnell verlaufen ist. In Deutschland oder Frankreich habe man dafür mindestens fünf Jahre gebraucht, so Paweł Soloch im Blatt Rzeczpospolita.

GAZETA WYBORCZA: Schulen im Werbefieber

Polnische Schulen kämpfen um künftige Schüler. Genauso wie die Hochschulen bekommen auch die Gymnasien und Lyzeen die Folgen des Geburtenrückgangs zu spüren. Deshalb entscheiden sich immer mehr Lehranstalten für professionelle Werbeaktionen, schreibt die Tageszeitung Gazeta Wyborcza. Den Marktspezialisten, Doktor Jacek Trębecki wundert die Taktik der polnischen Schulen nicht. Es sei nur verblüffend, dass es so lange gedauert hatte, bis sich die Schulen für Werbekampagnen entschlossen haben. Es bleibe nur zu hoffen, dass die Lehranstalten die verzweifelten Schritte mancher Hochschulen nicht wiederholen werden, so Trębecki. Es wundert keinen mehr, dass einige Hochschulen eventuelle Studenten mit Geschenken wie ein Laptop oder eine Reise zu locken versuchen, so Gazeta Wyborcza.

Autor: Kuba Kukla
Redaktion: Iza Wiertel


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