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Die Väter spielen fast keine Rolle

PR dla Zagranicy
Jakub Kukla Jakub Kukla 05.12.2013 11:12
Im Leben eines statistischen Polen treten sechs Personen auf, mit denen er besonders eng verbunden ist.

GAZETA WYBORCZA: Der Vater ist keine vertrauenswerte Person

Die Polen meiden neue Freundschaften. Das geht aus einer Studie hervor, die im Auftrag der Tageszeitung Gazeta Wyborcza durchgeführt wurde. Dem Bericht ist zu entnehmen, dass im Leben eines statistischen Polen sechs Personen auftreten, mit denen er besonders eng verbunden ist. Am engsten fühlen sich die Polen mit dem Ehepartner sowie mit den eigenen Kindern, der Mutter und dem Geschwister verbunden. Von dem Vater als einer engen Person sprechen nur 16% der Befragten. Genauso sieht die Reihenfolg aus, wenn es um Gespräche über persönliche und vertrauliche Themen geht – auch dann landet der Vater auf dem letzten Platz, schreibt Gazeta Wyborcza.
Die Mehrheit der Polen schließt nur ungern neue Bekanntschaften. Über die Hälfte der Befragten hat in den letzten drei Jahren keine Person kennengelernt, mit der sie eine vertraute Beziehung eingehen würde, lesen wir weiter. Kein Wunder, sagt die Psychologin, Professor Krystyna Skarżyńska. Sehr viele Polen können sich noch an die elterlichen Mahnungen erinnern, dass man im Bezug auf andere Menschen sehr vorsichtig sein solle um sich vor der menschlichen Habgier und Neid schützen zu können. Das Misstrauen gegenüber anderen zeichnet die Polen in Europa aus, schreibt das Blatt Gazeta Wyborcza.

RZECZPOSPOLITA: Wichtige Lebensentscheidungen wegen Geldmangels verschoben

Jeder zehnte Pole will in nächster Zukunft keine Familie gründen. Diese Entscheidung ist meistens durch die Angst um den eigenen Job bedingt. Dies bezieht sich auch auf andere wichtige Lebensentscheidungen, berichtet heute die Tageszeitung Rzeczpospolita. Aus einer neuen Studie geht hervor, dass wegen des Geldmangels viele Polen auf den Kauf einer Wohnung, eines neuen Autos oder auf die Begleichung der Schulden verzichten müssen. Diese Situation betrifft über ein Fünftel der Menschen in Polen.
Sehr vorsichtig treffen erwachsene Polen deshalb wichtige Lebensentscheidungen. Als Stütze eines sicheren Lebens gilt eine feste Stelle, sagt die Marktexpertin Anna Podyma. Wie es scheint, wird sich die Lage in nächster Zukunft nicht verbessern. Die Mehrheit der befragten Polen erwartet in absehbarer Zukunft keine Verbesserung ihrer Lage auf dem Arbeitsmarkt. Die ersten Folgen der Unsicherheit kommen bereits zum Vorschein. Im Vergleich mit dem letzten Jahr ist die Zahl der eingegangenen Ehen um 10% zurückgegangen, schreibt Rzeczpospolita.

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Deutschland demontiert den EU-Arbeitsmarkt

Es ist wahrscheinlich, dass Deutschland die Bemühungen Hollands und Großbritanniens in der Beschränkung des gemeinsamen europäischen Marktes unterstützen könnte, schreibt heute in ihrem Kommentar die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna. Je länger die Finanzkrise dauert, desto mehr Emigranten die aus den ärmeren Ländern Europas nach Deutschland umsiedeln. Darunter sind auch viele Auswanderer aus Polen. Diejenigen, die etwas Glück haben, bekommen in Deutschland einen Job, oder, wie das von manchen deutschen Populisten bezeichnet wird, nehmen den Deutschen ihre Arbeit weg. In solchen Meinungen wird aber meistens die Tatsache übersehen, dass es sich dabei um schlecht bezahlte Stellen handelt, die die Deutschen selbst nicht ausüben wollen. Diejenigen Polen, die weniger Glück haben, leben oft von der Sozialhilfe, oder, wie es die Populisten sehen, verschwenden die deutschen Steuern. In einigen Westeuropäischen Staaten kommt die Euroskepsis immer lauter zu Wort. Sollte sich nun auch Deutschland dem Chor anschließen, könnte die europäische Errungenschaft des gemeinsames Arbeitsmarktes verspielt werden, schreibt Dziennik/Gazeta Prawna.

Autor: Kuba Kukla
Redaktion: Joachim Ciecierski




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