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"Made in Poland" soll zum Qualitätssiegel werden

PR dla Zagranicy
Adam de Nisau Adam de Nisau 16.10.2013 13:32
Das will die polnische Regierung mit einer breitangelegten Werbekampagne erreichen.

Puls Biznesu: „Polnische Wirtschaft“ ist Geschichte

Fernsehspots, Werbeplakate und Konferenzen – mit diesen Mitteln will Polens Regierung die Welt überzeugen, dass die ehemals sprichwörtliche „polnische Wirtschaft“ inzwischen Geschichte ist, berichtet die Wirtschaftszeitung Puls Biznesu. Bisher, lesen wir in dem Artikel, müssen polnische Firmen, um ins Ausland zu expandieren, ihre Herkunft immer noch verbergen. Nur ein Beispiel ist der Ölkonzern PKN Orlen. „Zu Beginn haben wir versucht unter der polnischen Marke Orlen in Deutschland Fuß zu fassen. Diese Strategie erwies sich jedoch als Fehler. Jetzt funktionieren wir mit Erfolg unter der Marke „Star“ und nur wenige deutsche Konsumenten wissen, dass hinter diesem Namen ein polnischer Konzern steht“, sagt der Vizechef des Ölunternehmens Piotr Chelminski. Dank der breitangelegten Werbekampagne soll das Versteckspiel nun endlich ein Ende haben. In Deutschland, Tschechien und der Ukraine ist die Marketingaktion bereits angelaufen. Im kommenden Jahr sollen Russland und China hinzukommen. Die Initiative soll das Image von Produkten aus insgesamt 14 Branchen verbessern.

Rzeczpospolita: Mobil wie ein Pole

Die polnischen Angestellten sind die mobilsten in ganz Europa. Das berichtet die konservative Zeitung Rzeczpospolita unter Berufung auf eine aktuelle Studie des Consultingunternehmens Randtstad. Demnach beträgt der sogenannte Mobilitätsindex, der die Bereitschaft misst, innerhalb der nächsten sechs Monate den Job zu wechseln, in Polen 111 Punkte. Der EU-Durchschnitt liegt bei 99 Punkten. „Der Anstieg des Mobilitätsindex in Polen ist ein positives Phänomen. Die Offenheit auf einen Stellenwechsel erhöht die Effektivität des Arbeitsmarktes, was in einem Staat mit relativ wenig Kapital und dafür beträchtlichen Arbeitskapazitäten besonders wichtig ist“, kommentiert die Ergebnisse der Experte der Arbeitgeberkonföderation Lewiatan, Jeremi Mordasiewicz. Wie die Zeitung weiter berichtet, wird die Bereitschaft der polnischen Arbeitnehmer auf einen Jobwechsel auch von einer großen Dynamik des Arbeitsmarktes begleitet. So haben knapp ein Viertel (23 Prozent) der Befragten in den vergangenen sechs Monaten ihren Arbeitsort gewechselt. Die häufigsten Gründe für eine solche Entscheidung sind Unzufriedenheit mit der aktuellen Beschäftigung (31 Prozent der Antworten) sowie Entlassungen (die von 30 Prozent der Befragten angegeben wurden). Jeder Fünfte Angestellte strebt einen Arbeitsstellenwechsel aus persönlichen Gründen an, um etwa durch eine Anstellung im Ausland seinen Kindern eine bessere Zukunft zu gewährleisten. „Das ist jetzt umso einfacher, als das polnische Führungskräfte im Westen derzeit hoch im Kurs stehen“, sagt Piotr Wielgomas von der Personalvermittlungsagentur Bigram im Gespräch mit der Rzeczpospolita.

Dziennik/Gazeta Prawna: EU-Zuschüsse helfen nicht gegen Armut

Seit 2008 fließen nach Polen Gelder aus Brüssel. Doch, statt zu sinken, ist die Gefährdung durch Armut in den meisten Regionen seitdem weiter angestiegen, alarmiert in der aktuellen Ausgabe Dziennik/Gazeta Prawna. Nur in drei Woiwodschaften – in Schlesien, Niederschlesien und der südpolnischen Swietokrzyskie-Region - hat sich die Situation zum besseren gewendet. In den restlichen 12 ist die Armutsgefahr nun höher als vor fünf Jahren. Der Grund: „Investoren muss man aktiv anlocken. Die Regionen entscheiden selbst über ihre Steuerpolitik und hätte Unternehmern, die sich in den am stärksten gefährdeten Ortschaften niederlassen, zum Beispiel Steuernachlässe anbieten können“, kommentiert die Statistiken die Hauptökonomin der Arbeitgeberkonföderation Lewiatan, Malgorzata Starczewska-Krzysztoszek. Das Geld aus EU-Programmen wie „Menschliches Kapital“ sei laut der Analytikerin ineffektiv ausgegeben worden. Als Beispiele führt Starczewska-Krzysztoszek die Kosmetik- und Friseurausbildungen an, die vor allem in kleinen Städten angeboten wurden, wo die Nachfrage nach solchen Dienstleistungen eher gering ist.

Autor: Adam de Nisau

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