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Dziennik / Gazeta Prawna: Die Polen werden verrückt

PR dla Zagranicy
Izabela Wiertel 14.08.2013 13:35
In den Jahren 1990-2010 ist die Anzahl der Fälle von psychischen Erkrangungen dramatisch gestiegen.

Dziennik/Gazeta Prawna: Die Polen werden verrückt

In den letzten 20 Jahren ist die Anzahl der psychischen Erkrankungen in Polen dramatisch angestiegen, alarmiert das Tagesblatt Dziennik /Gazeta Prawna. Damit werden unter anderem Depressionen, Suchterscheinungen, Neurosen und Fälle von geistiger Behinderung gemeint. Alleine nach den von Notaufnahmestellen gemeldeten Daten habe sich die Verbreitung von psychischen Erkrankungen in den Jahren 1990-2010 mehr als verdoppelt.

Nach Meinung der Psychiater wirkten sich wirtschaftliche Probleme, vor allem die Gefahr, arbeitslos zu werden sowie die zunehmende Lebensgeschwindigkeit negativ auf die Psyche eines Menschen aus. Ein Teil der Erkrankungen sei auf Zivilisation und ihre Folgen für die Umwelt zurückzuführen, lesen wir weiter. Schwermetallgehalte in der Nahrung seien nur ein Beispiel.

„Die Probleme betreffen auch Kinder“, sagt Dr. Halina Flisiak-Antonijczuk, eine Spezialistin für Kinderpsychiatrie. „Viele von ihnen kommen geistig geschwächt auf die Welt“, erzählt sie. Immer mehr Kinder seien von Autismus, Neurosen und Depressionen betroffen. „Heutzutage sollte jedes Kind zwischen dem 24. und dem 26 Lebensmonat prophylaktisch in psychiatrische Betreuung kommen. Denn Folgen von Spätdiagnosen bekommt die ganze Gesellschaft zu spüren“, so Dr. Halina Flisiak-Antonijczuk im Blatt Dziennik/Gazeta Prawna.

Rzeczpospolita: Das polnische Gehälter-Gefälle

Die Durchschnittsgehälter in Polen variieren von Landkreis zu Landkreis – und liegen manchmal weit auseinander, lesen wir im heutigen Tagesblatt Rzeczpospolita. Betrachte man das gesamte Land, so sei das durchschnittliche Einkommen in den Jahren 2002-2012 um 67 Prozent gestiegen.

Der statistische Bestverdiener wohnt in dem Landkreis Lubin / Lüben in Niederschlesien und verdient im Schnitt 6,5 tausend Zloty (circa 1,6 tausend Euro) im Monat - fast doppelt so viel wie der statistische Pole. Der Schlüssel zu seinem Erfolg: das börsennotierte Erzbergbauunternehmen KGHM Polska Miedź.

Die ärmsten Verhältnisse herrschen dagegen in dem Landkreis Kępno in der Woiwodschaft Großpolen. Seine Einwohner verdienen im Monat im Schnitt 2.350 Zloty (knapp 600 Euro). Ein Blick auf die Karte lässt feststellen, dass sich dort kein bedeutender Betrieb angesiedelt hat. „Landkreise sind verhältnismäßig kleine Einheiten. Das Entstehen oder die Schließung eines guten Unternehmens kann Einfluss auf den Arbeitsmarkt in der ganzen Gegend haben“, kommentiert Tomasz Kaczor von der staatlichen Bank BGK im Blatt Rzeczpospolita.

Polska/The Times: Die Oberbürgermeisterin von Warschau: "Ich gebe die Stadt nicht her"

„Ich will die Herzen und Hirne von möglichst vielen Stadteinwohnern erobern“, kündigt die Oberbürgermeisterin von Warschau, Hanna Gronkiewicz-Waltz in einem Interview für das Tagesblatt Polska/The Times an. Mit diesen Worten erklärt sie ihre frühere Äußerung „Ich gebe Warschau nicht her“.

Zum Hintergrund: Die Stadtpräsidentin wurde in den letzten Monaten scharf für die Ergebnisse ihrer Arbeit kritisiert. Vor allem für Verspätungen bei infrastrukturellen Investitionen, Tarifsteigerungen bei öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Probleme bei der Einführung des sogenannten Abfallgesetzes. Ein Referendum zur ihrer Abberufung ist wahrscheinlich.

In dem Interview wird Hanna Gronkiewicz-Waltz detailliert über ihre Misserfolge ausgefragt. Gebeten, geht sie auch auf die Umfrageergebnisse von Ende Mai/Anfang Juni ein. Die Tatsache, dass in der schwierigsten Zeit 38 Prozent der Stadteinwohner für sie stimmten, schätze sie positiv ein. Die unzufriedenen Stadteinwohner könne sie verstehen, das Bild, das sie sehen, sei nicht falsch. Einen Teil der Unzufriedenheit sehe sie aber in ihrer mangelhaften Kommunikation mit den Bürgern. „Ich bin keine Promi-Bürgermeisterin. Ich habe hart gearbeitet und mich immer vor allem auf meine Aufgaben konzentriert“, sagte die viel kritisierte Stadtpräsidentin von Warschau, Hanna Gronkiewicz-Waltz, dem Blatt Polska/The Times.

Autor: Iza Wiertel

Redaktion: Joachim Ciecierski

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