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Bitte lächeln

PR dla Zagranicy
Adam de Nisau Adam de Nisau 11.06.2013 13:36
Dziennik/Gazeta Prawna berichtet heute über zweifelhafte Praktiken des Aufsichtsamtes für Straßentransport bei der Nutzung von Radarfallen.

Dziennik/Gazeta Prawna: Bitte lächeln

Dziennik/Gazeta Prawna berichtet heute über zweifelhafte Praktiken des Aufsichtsamtes für Straßentransport bei der Nutzung von Radarfallen. Jeder Autofahrer, der von einer solchen Falle geschnappt wird, lesen wir in Dziennik, erhält vom Aufsichtsamt für Straßentransport einen Brief mit drei Auswegmöglichkeiten: 1. Er kann seine Schuld zugeben und den Strafzettel annehmen (beziehungsweise ihn ablehnen, was den Fall auf den Gerichtsweg weiterleitet). 2. Er kann eine andere Person als Fahrer benennen. 3. Er kann es auch ablehnen, den Fahrer zu benennen und für diese nicht-Benennung ebenfalls einen Strafzettel erhalten. Im letzteren Fall erhält der Fahrer keine Strafpunkte und kann dazu noch auf einen „Rabatt“ zählen. Während die Strafe normalerweise 300-400 Zloty (also bis 100 Euro) betragen sollte, erklärt sich das Aufsichtsamt hier bereit, es bei 250 Zloty zu belassen. Doch das „Sonderangebot“ gilt nur für sieben Tage. „Man muss meschugge sein, um in dieser Situation nicht die dritte Möglichkeit zu wählen. Die Frage ist nur, ob es hier um die Bestrafung des Fahrers geht oder eher darum, dass das Geld schnell auf dem Konto landet“, fragen Verkehrsexperten. Besonders, da diese Lösung auch aus juristischer Perspektive sehr bequem für das Aufsichtsamt ist. Es ist nämlich gar nicht so klar, ob die Behörde dazu berechtigt ist, vom Autobesitzer die Benennung des Fahrers zu verlangen. Normalerweise müsste das Amt den Fall also an die Polizei weiterleiten. Doch solche Fälle können sich über Monate hinziehen. Besser also die 250 zl hier und jetzt als 300 zl in einem halben Jahr, lesen wir in Dziennik/Gazeta Prawna.

Gazeta Wyborcza: LOT im Sturzflug

Die polnische Fluggesellschaft LOT steht vor einer tiefen Restrukturierung, ist heute in der Gazeta Wyborcza zu lesen. Wie das Blatt erfahren hat, wird die vom bankrott bedrohte Fluggesellschaft die Zahl ihrer Verbindungen in den kommenden zwei Jahren um ein Viertel kürzen, bis zu 800 Stellen sollen gestrichen werden und ein Teil der Mitarbeiter wird mit einer Vertragsänderung rechnen müssen. Darüber hinaus plant die Firma auch auf 15 Flugzeuge zu verzichten, zwei der sechs Dreamliner an andere Fluggesellschaften zu vermieten und 40 Millionen Zloty an Treibstoff zu sparen. Insgesamt sollen die Maßnahmen die finanziellen Ergebnisse von LOT um 500 Millionen Zloty verbessern. Die Restrukturierung soll bis Ende 2015 dauern. Und sobald LOT wieder auf eigenen Beinen steht, möchte die Regierung die Gesellschaft verkaufen. Als mögliche Investoren gelten unter anderem die British Airways und Air France. Die Bedingungen an den Käufer: Firmensitz in Polen, die Beibehaltung der Marke LOT und die Bewahrung von Warschau als Umsteigeflughafen. Mit der Suche des Investors hat die Regierung die spezialisierte Investitionsbank Rothschild beauftragt, lesen wir in Gazeta Wyborcza.

Rzeczpospolita: Polen gegen Religion als Abiturfach

Die meisten Polen sprechen sich gegen die Einführung eines Abiturexamens im Fach Religion aus. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor, die die konservative Tageszeitung Rzeczpospolita in Auftrag gegeben hat. Laut der Studie, wollen über 65 Prozent der Polen nichts von Religion als Zusatzfach beim Abiturexamen wissen, für die Einführung einer solchen Prüfung sind weniger als ein Drittel der Befragten.

Die Bischofskonferenz und die Regierung diskutieren schon seit Jahren über eine eventuelle Erweiterung des Abiturs um Religion. Die Bischöfe betonen, dass die Religionsnote in den Notendurchschnitt des Schülers mit hineinspielt. Daher sollte dieser auch die Möglichkeit haben, Religion beim Abitur als Zusatzfach zu wählen. Das Bildungsministerium stimmt mit dieser Argumentation nicht überein. Es habe keinen Einfluss auf das Lehrprogramm, was Religion als Abiturfach disqualifiziere, so die Rzeczpospolita über die Denklinie des Bildungsressorts.

Autor: Adam de Nisau

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