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Nationalheld Lewandowski

PR dla Zagranicy
Jakub Kukla Jakub Kukla 25.04.2013 13:20
Solch einen Abend haben polnische Fußballfans bei der Champions-League noch nie erlebt, schreibt die Tageszeitung Rzeczpospolita. Und das obwohl keine polnische Mannschaft dabei war.

DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Boni gibt auf

Minister Michal Boni hat versagt, schreibt heute die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna. Das vor ungefähr zwei Jahren gegründete Ministerium für Verwaltung und Digitalisierung steht deshalb vor einer tiefgründigen Reform. Sogar unter den Politikern der Regierungskoalition sei es schwierig, jemanden zu finden, der die politische Aktivität von Minister Boni positiv beurteilt, schreibt das Blatt. Dennoch versucht die PO-Abgeordnete Julia Pitera ihren Parteikollegen in Schutz zu nehmen. Die Digitalisierung der Staatsverwaltung sei eine Aufgabe, die im Rahmen eines einzigen Ministeriums kaum durchzuführen sei. Es handle sich hier um eine äußerst interdisziplinäre Aufgabe, die in die Kompetenzen verschiedener Ministerien eingreift. Das Ministerium sollte daher interdisziplinär vorgehen. Allem Anschein nach ist aber Minister Boni über eben diese Interdisziplinarität gestolpert. Seine Tage im Amt des Ministers für Digitalisierung seien gezählt, meint das Blatt. Bonis Ankündigung, in zwei Jahren für einen Posten im Europaparlament zu kandidieren verstärkt nur noch den Nachgeschmack einer Niederlage, kommentiert Dziennik/Gazeta Prawna.

RZECZPOSPOLITA: Robert Lewandowski – Real Madrid 4:1

Die Titel in den meisten polnischen Tagesblättern sprechen für sich: Lewandowski zerfetzt Real Madrid. Keiner vor ihm hat in einem Champions-League-Halbfinale gleich vier Tore geschossen. Solch einen Abend haben polnische Fußballfans bei der Champions-League noch nie erlebt, schreibt die Tageszeitung Rzeczpospolita. Und das obwohl keine polnische Mannschaft dabei war. Borussia Dortmund hatte gestern Real Madrid 4:1 sicher geschlagen. Alle Tore für den Sieger hat der polnische Stürmer Robert Lewandowski erzielt. Nach dem gestrigen Konzert stehe dem polnischen Fußballer ganz Europa zu Füßen.

Die Rzeczpospolita zitiert auch Robert Lewandowski: Es gebe Tage, da klappe auf dem Spielfeld einfach alles. So sei es gestern gewesen. Er habe nicht einmal davon geträumt, gleich vier Mal zu treffen. Der Mannschaft stehe noch das Rückspiel bevor, und es werde eine sehr schwierige Begegnung. Seinen Transfer zu Bayern München wollte Lewandowski nicht kommentieren. Bis zum Saisonende seien noch einige wichtige Spiele geblieben, und es hätte keinen Sinn das zu kommentieren, was irgendjemand im Internet veröffentlicht hatte.


GAZETA WYBORCZA: Zu viele Polen studieren

Wenn sich die Einstellung der Polen zur Berufsausbildung nicht verändert, werden immer mehr junge Polen ohne Arbeit bleiben, schreibt die Tageszeitung Gazeta Wyborcza. Im Jahr 2015 wird es an der Weichsel weitere zwei Millionen neue Hochschulabsolventen geben. Gleichzeitig werden nur eine Million Lehrlinge das Diplom einer Berufsschule erhalten. Das heißt, dass in diesen Jahrgängen ein Arbeiter theoretisch gleich zwei Chefs haben müsste. Nirgendwo auf der Welt hat sich ein solches System bewährt, lesen wir in dem Artikel. Damit die Wirtschaft richtig funktioniert, müsste man dieses sinnlose Verhältniss umdrehen. Man bräuchte eigentlich zehn qualifizierte Arbeiter und drei Hochschulabsolventen, schreibt das Blatt und alarmiert: zu viele junge Menschen in Polen studieren, statt einen handfesten Job zu erlernen. Falls sich die Einstellung zu Berufsschulen nicht verändert, steht uns eine Katastrophe bevor, so Gazeta Wyborcza.

Autor: Kuba Kukla
Redaktion: Adam de Nisau

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