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Ein Museum zu Ehren der polnischen Juden

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 19.04.2013 13:24
Das Museum der Geschichte der Polnischen Juden öffnet heute seine Türe

Pünktlich zum 70. Jahrestag des Aufstandes im Warschauer Ghetto wird das Museum der Geschichte der Polnischen Juden eröffnet, lesen wir heute in dem Tagesblatt Rzeczpospolita. Es sind 15 Jahre nachdem die Idee geboren war und sechs Jahre nach der Grundsteinlegung, an der Präsident Lech Kaczyński und Richard von Weizsäcker teilgenommen haben. Es sei ein bedeutendes Objekt - nicht nur aus Sicht der jüdischen Gemeinschaft, aber auch aus politischer Sicht. Denn unter den Geldgebern befinden sich, neben Privatpersonen, auch das polnische Kultusministerium und die Stadt Warschau, erfahren wir aus dem Blatt.

Das Objekt beeindruckt durch seine Architektur, lesen wir weiter. Der Eingang knüpft an das rote Meer an, das sich nach dem Alten Testament geteilt und den Juden einen Durchzug ermöglicht haben soll. Das Innere, nach dem Projekt der finnischen Architekten Reiner Mahlamäki und Ilmari Lahdelm, gilt als einzigartig. Künftig wird darin unter anderem ein nachgebautes Dach einer hölzernen Synagoge aus dem 18. Jahrhundert zu sehen sein, Handarbeit von knapp 400 Menschen. Die Fassade bedecken 4962 Glasplatten mit der in hebräischer und lateinischer Schrift eingravierten Phrase „Po-lin“, die so viel besagt wie „Polen“ und „Hier findest Du Erholung“.

Besucher dürfen das Museum ab Samstag betreten, informiert das Blatt weiter. Fertig sind bereits die Hörsäle, darunter ein Auditorium für 500 Personen, eine Mediathek und eine temporäre Ausstellung. Auf dem Programm stehen Konzerte, Seminare und Vorlesungen. Doch auf die Hauptausstellung werden sie noch bis voraussichtlich Anfang nächsten Jahres warten müssen. Die Ausstellung wird sich laut Plan aus acht Teilausstellungen zusammensetzen und auf insgesamt über vier tausend Quadratmetern die Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Polen zeigen. Insofern sei die Institution zurzeit eine faszinierende Verpackung, auf deren Inhalt das Publikum noch warten muss, lesen wir in dem Blatt Rzeczpospolita.

Dziennik/Gazeta Prawna: Kredite für polnische Studenten gefährden den britischen Haushalt

Die Polen rücken in den Mittelpunkt einer Debatte über die Staatsfinanzen des Vereinigten Königreichs, erfahren wir aus der heutigen Ausgabe des Tagesblattes Dziennik / Gazeta Prawna. Es handelt sich um polnische Studenten, die ihr Studium mit günstigen Krediten der britischen Regierung finanzieren. „Viele werden ja nicht zurückbezahlt“, zitiert das Blatt die Worte Andrew Percys von der Konservativen Partei. Daily Telegraph alarmierte vor ein paar Wochen, die Polen würden im britischen Haushalt eine Lücke von mehreren Millionen Pfund hinterlassen.

Die Anzahl der polnischen Studenten in Großbritannien nimmt von Jahr zu Jahr zu, erklärt das Blatt den Hintergrund der Debatte. Im akademischen Jahr 2011/2012 waren 6 tausend Polen an britischen Universitäten eingetragen. Der EU-Beitritt Polens löste nämlich nicht nur die Arbeits-, aber auch die Bildungsmigration aus, merkt das Blatt an. Die Studenten nahmen gerne Mittel in Anspruch, die die britische Regierung ausländischen Studierenden der besten Universitäten zur Verfügung stellte. 23,5 tausend Polen wurden in den letzten Jahren günstige Kredite in Höhe von insgesamt 102,8 Millionen Pfund gewährt. Das ärgert, zumal die Regierung neulich Studiengebühren für britische Studenten erhöht hat, lesen wir weiter in dem Blatt.

Was halten die Studenten selbst von dieser Debatte? Marek Przytuła, Mitbegründer einer Studentenorganisation Polish Students Business Society an der London Scholl of Economics hält es für übertrieben. „Es wäre ja nicht im Sinne des Studenten, Kredite nicht zurückzuzahlen“, erklärt er dem Blatt. Auch wenn ich nach Polen zurückkehren sollte, pflege ich meine Geschäftskontakte weiter, so eine Geschichte würde mich über die Jahre belasten“, so Marek Przytuła, Student des sechsten Semesters an der London School of Economics im Blatt Dziennik / Gazeta Prawna.

Gazeta Wyborcza: Perle der sozialistischen Architektur bekommt einen neuen Glanz

Die Rotunde, ein rundes Gebäude aus dem Jahre 1966, tief verwurzelt in der Landschaft des Warschauer Zentrums, kann hoffentlich gerettet werden, erfahren wir aus der heutigen Gazeta Wyborcza. Um die Zukunft des verspotteten Gebäudes kümmert sich jetzt sein Eigentümer, die größte polnische Bank, PKO BP. Nicht nur, weil die Rotunde ihr Markenzeichen ist. Der polnische Architektenverband SARP zählt sie zum Erbe der zeitgenössischen Kultur. Außerdem hatte sie sich längst zum beliebten Treffpunkt für Besucher und Einwohner etabliert, lesen wir weiter. Das Gebäude habe einen besonderen Wert, auch wenn es, nach Meinung mancher, einer Generalskappe ähnelt und sein technischer Zustand zu wünschen lässt.

Nach einem Brand in 1979 wurde die Rotunde eilig wiederaufgebaut, erinnert das Blatt. Die Bank hatte bereits 2010 einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben, doch die Idee, ein neues, völlig anderes Objekt hinzustellen, stieß in der Gesellschaft auf Wiederstand. Jetzt versucht sie es aufs Neue, indem sie die Einwohner direkt danach fragt, wie sie sich die Rotunde von morgen vorstellen. Möglichkeiten gibt es viele: eine Kunstgalerie, ein Ort zum Ausruhen inmitten von Grünanlagen, ein Bildungszentrum und weitere. Die Bürger dürfen ihre Antworten auf speziell zu diesem Zweck präparierten Umfragebögen ankreuzen. Nachdem die Ergebnisse der Bürgerbefragung ausgewertet wurden, wird sich das Schicksal des ikonischen Gebäudes in einem internationalen Architektenwettbewerb „Changing The Face 2013“ entscheiden, schließt das Blatt Gazeta Wyborcza.

Autor: Iza Wiertel

Redaktion: Joachim Ciecierski

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