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Ungewünschte Anrufe hören nicht auf

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 17.04.2013 13:27
Telemarketing-Anrufe seien eine echte Plage der polnischen Haushalte

Telemarketing-Anrufe seien eine echte Plage, fasst das Tagesblatt Dziennik / Gazeta Prawna den Alltag vieler polnischer Haushalte zusammen. Die unerwünschten Anrufer versuchen allerlei zu verkaufen: von Lebensversicherungen über Sprachkurse bis zu Einladungen zu Produktpräsentationen. „Wir haben sie nach dem Zufallsprinzip ausgewählt“ lautet die häufigste Antwort auf die Frage, woher sie die Nummer hätten.

Wie das Blatt im Namen seiner besorgten Leser bei der Polnischen Verbraucherschutzbehörde und dem Generalinspektor für Datenschutz in Erfahrung brachte, seien solche Anrufe nicht illegal. „Wenn der Mitarbeiter eines Telemarketingunternehmens eine Nummer nach der anderen wählt und nicht mal weiß, mit wem er gleich sprechen wird, kommt es nicht, im Sinne des Datenschutzgesetzes, zur Verarbeitung von persönlichen Daten“, sagt der Generalinspektor Dr. Wojciech Wiewiórowski dem Blatt. Als „persönliche Daten“ gelten solche, die eine Person eindeutig identifizieren beziehungsweise die mit einem geringen Aufwand eine solche Identifikation ermöglichen, erfahren wir aus dem Artikel.

Was können die Anrufempfänger zu ihrer Abwehr überhaupt unternehmen? Sie können ihre Nummer beispielsweise vom Telefonbuch streichen lassen. Diese Maßnahme bringt das Telefon aber nicht unbedingt tatsächlich zum Schweigen. Eine weitere Möglichkeit sei der Eintrag in die sogenannte Robinson-Liste, zählt das Blatt auf. Mit dem Eintrag erklären sie, dass ihre persönlichen Daten für Marketingzwecke nicht verarbeitet werden dürfen. Allerdings ist die Erklärung nur für Verbandunternehmen des Direktmarketingverbandes SMB verbindlich, Ende 2012 waren es nur 516. Die Empfänger von Telemarketing-Anrufen können leider wenig tun, um sich vor dieser Plage zu schützen, schließt Dziennik / Gazeta Prawna.

Polityka: Warum wollen die Polinnen keine Kinder kriegen?

Finanzielle Gründe und der fehlende Glaube an die Männer führen dazu, dass die Polinnen keine Kinder kriegen wollen, lesen wir in der Wochenzeitung Polityka. Mit dieser Einstellung belegen die Polinnen den 220 Platz von 280 weltweit. Den Umfragen zufolge hätte eine durchschnittliche Polin gerne zwei Kinder, im Endeffekt werden es nur 1,34. Das Wochenblatt Polityka geht auf die soziopsychologischen Gründe dieses Phänomens ein.

Manche der in den Umfragen genannten Gründe seien selbstverständlich: der Mangel an Kinderkrippe- und Kindergartenplätzen, eine schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Doch die Hälfte der kinderlosen jungen Polinnen geben an, dass sie noch niemanden getroffen hatten, mit dem sie Kinder haben möchten, erfahren wir aus dem Blatt. 62 Prozent hätten nach Angaben des Blattes Angst vor einer misslungenen Ehe.

Hauptursache für diesen Zustand sei die mentale Last, die aus komplizierter Sozialgeschichte Polens resultiert. Die Jahrzehnte des Kommunismus hätten die Männer ihrer Männlichkeit beraubt. Die Männer, mit Ausnahme von hochgestellten Parteifunktionären, waren nicht in der Lage, Erfolge zu erzielen. Und die hart arbeitenden Frauen, die es satt hatten, haben ihre Frust an ihre Töchter weitergebeben. Nach der Wende hätten sich die beiden Geschlechter noch weiter voneinander entfernt. Die Frauen werden immer erfolgreicher - und perfekter. Männer, die versuchen, ihr Selbstwertgefühl über Beruf aufzubauen, führt der enorme Stress oft in psychische Schwierigkeiten.

Hinzukommen noch Muster der heutigen Popkultur, die eher auf Form als Inhalt setzen. Das Gefühl von Einsamkeit, Enttäuschung, Verunsicherung und Verlorenheit gegenüber dem anderen Geschlecht sei in Polen stärker als im westlichen Europa, erfahren wir aus dem Wochenblatt Polityka.

Rzeczpospolita: Ein Hochschuldiplom hilft beim Berufsstart

Die Lage der jungen Akademiker ist weniger dramatisch als erwartet, lesen wir in der heutigen Ausgabe des Tagesblattes Rzeczpospolita. Die Arbeitslosigkeit in der Gruppe unter Dreißig hat im letzten Jahr 14 Prozent nicht überschritten, geht aus der neusten Studie „Das Humankapital – eine Bilanz“ hervor. Die Studie führten zum bereits dritten Mal die Polnische Agentur für die Förderung des Unternehmertums und die Jagiellonen-Universität in Krakau durch.

Menschen mit einem Hochschulabschluss finden schneller einen Job als die mit sonstigen Abschlüssen, gibt der Bericht an. Innerhalb der Gruppe zeigen junge männliche Akademiker bessere Ergebnisse auf der Jobsuche vor als ihre gleichaltrigen Kolleginnen. Die Arbeitslosenquoten betrugen in 2012 entsprechend 11 und 15 Prozent.

Karriereberater und Personalfachkräfte werden nicht müde, zu wiederholen, dass die Wahl eines Studienganges entscheidend für die späteren Berufschancen sei, führt das Blatt an. Die Ergebnisse der Studie bringen einen Beweis dafür. Unter jungen Menschen, die sich im Besitz eines Hochschuldiploms befinden, schwanken die Arbeitslosenzahlen abhängig von der Berufsgruppe. Meistgesucht werden Ingenieure, so die Ergebnisse der neusten Studie „Das Humankapital – eine Bilanz“ in der Tageszeitung Rzeczpospolita.

Autor: Iza Wiertel

Redaktion: Joachim Ciecierski

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