Friedrich II. und Polen. Ein Räubergeburtstag.
PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski
03.03.2012 11:15
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Friedrich II. und Polen. Ein Räuber feiert Geburtstag (Teil 1)
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Friedrich II. und Polen. Ein Räuber feiert Geburtstag (Teil 2)
In Deutschland halten sich heute Verehrung und Tadel Friedrich II. die Wage. Für die Polen bleibt er nur und allein, der gnadenlose Totengräber ihres Staates. Ein Gespräch von Joachim Ciecierski mit Janusz Tycner.
Durch die erste Teilung Polens 1772 schuf Friedrich II. eine Landverbindung zwischen Ostpreußen und Brandenburg, gewann 36.000 km2 Gebiet und knapp 600.000 neue Untertanen. Durch den Landraub in Polen erweiterte Preußen sein Staatsgebiet in nur 23 Jahren um insgesamt knapp 150.000 km2 und seine Bevölkerung um 2,6 Mio. Einwohner. Nach der dritten Teilung wurde sogar Warschau eine preußische Stadt. Allerdings musste Preußen nach den napoleonischen Kriegen und dem Wiener Kongress von 1815 auf gut die Hälfte seiner polnischen Beute (so auch Warschau) zugunsten Russlands verzichten.
Nicht nur die meisten polnischen Historiker, auch der Dramaturg Adolf Nowaczynski (1876-1944) ging mit Friedrich II. und seinen polnischen Schmeichlern hart ins Gericht. Sein Theaterstück "Wielki Fryderyk", "Der große Friedrich" von 1910 erlebte viele Premieren. Hier ein Plakat des Graphikers Hubert Hielscher aus dem Jahre 1977 zur Aufführung im Warschauer Ateneum-Theater.
Die massenhaften, gewaltsamen preußischen Entführungen von Rekruten (hier eine zeitgenössische Graphik) auf der polnischen Seite, von Friedrich II. gebilligt und gefördert, waren jahrzehntelang eine Plage der Grenzgebiete zu Preußen.
Friedrich II. ließ in riesigem Umfang polnische Münzen fälschen (hier ein in Königsberg hergestelltes Exemplar aus Blei und wenig Silber), um in Polen in großem Stil Einkäufe zu tätigen, und so, billig seine Kriege zu finanzieren. So konnte er auch sein zweites erklärtes Ziel erreichen: den eh schon schwachen polnischen Staat zu ruinieren, um ihn so schnell wie möglich beseitigen zu können.
Es singt Polens berühmtester Knabenchor "Poznanskie Slowiki", "Die Posener Nachtigallen" unter der Leitung seines Gründers Prof. Stefan Stuligrosz.
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