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Frontal-Kollision: Viele Tote beim Zugunglück

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 04.03.2012 11:27
Bei einem schweren Zugunglück im Süden Polens hat es 15 Tote und viele Verletzte gegeben. Zwei Züge waren auf demselben Gleis zusammengestoßen.
Foto: PAP/Jacek BednarczykFoto: PAP/Jacek Bednarczyk

Beim Frontalzusammenstoß zweier Züge im Süden Polens sind am Samstagabend 15 Menschen getötet und rund 60 weitere verletzt worden. Die Bilanz des Unglücks in dem Ort Szczekociny liege derzeit bei 15 Toten, sagte Innenminister Jacek Cichocki am Unglücksort. Nach Angaben der Rettungskräfte wurden bei der Kollision gegen 21 Uhr rund 60 Menschen verletzt, die Hälfte davon schwer.

Nach Angaben der Bahn war der eine Zug auf der Strecke von Warschau nach Krakau unterwegs, während der andere in der entgegengesetzten Richtung von Przemysl nach Warschau fuhr. Aus noch ungeklärten Gründen waren sie auf demselben Gleis unterwegs.

Die Behörden leiteten ein Ermittlungsverfahren ein, um die genauen Umstände und Ursachen des Unglücks zu klären. Szczekociny liegt rund 80 Kilometer nördlich von Krakau in der Woiwodschaft Schlesien.

„Dies ist die schlimmste Katastrophe seit Jahren“, sagte Ministerpräsident Donald Tusk, der ebenso wie Cichocki an den Unglücksort geeilt war. Nach Regierungsangaben wollten sich zudem Verkehrsminister Slawomir Nowak und Gesundheitsminister Bartosz Arlukowicz nach Szczekociny begeben. Das Unglück war das schwerste Zugunglück seit 1990, als bei der Kollision zweier Vorortzüge in Warschau 16 Menschen starben.

Furchtbarer Lärm vor Unglück

Die Bewohner eines nahe gelegenen Dorfes waren die ersten Helfer am Unfallort und halfen, die Verletzen aus den entgleisten Waggons zu bergen. Später versorgten sie die Passagiere auch mit Decken und heißen Getränken. „Wir sahen viele Menschen, die im Zug gefangen waren“, berichtete ein Helfer der polnischen Nachrichtenagentur PAP. „Wir versuchten, die Fensterscheiben einzuschlagen, damit sie es leichter hatten.“

Überlebende sagten der polnischen Nachrichtenagentur PAP, es habe einen furchtbaren Lärm gegeben und sie seien von ihren Sitzen gefallen. Sie hätten mehrere Leichen gesehen, sowie Körperteile inner- und außerhalb des Zuges. Ein Feuerwehrmann sagte, der Grad der Zerstörung sei enorm. Nach Schätzungen der Bahn befanden sich rund 350 Menschen an Bord der beiden Züge. Behördenvertretern sprachen von bis zu 30 Schwerverletzten.

dpa

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