Uralte Siedlung in polnischen Wäldern entdeckt

Anbauflächen mit Ballen, Bauernhöfen, Gebäuden und sogar Straßen - eine vollständig erhaltene räumliche Anordnung einer alten Siedlung, die auf fast 2.000 Jahre geschätzt wird, wurde von Archäologen in den Wäldern von Bory Tucholskie (Tucheler Heide) entdeckt. In seiner Größenordnung kann der Fund europaweit als einzigartig eingestuft werden - betonen die Archäologen.

Das Gebiet von Bory Tucholskie an der Grenze der Woiwodschaft Kujawien-Pommern ist mit einem dichten Wald bewachsen. Es ist eines der am wenigsten erforschten Gebiete Polens. Die entdeckten Siedlungsüberreste stammen aus den ersten Jahrhunderten unserer Zeit - beurteilen die Forscher.

Warum sind die Funde einzigartig?

Wie die Archäologen erklären, handelt es sich bei den bisher unbekannten Spuren der einstigen Siedlung nicht um ein Haus oder ein Fragment einer Siedlung, sondern eine gesamte Siedlung mit seinem wirtschaftlichen Umfeld in Form von Feldern oder Weiden, wo alle Elemente aus einer Periode stammen. Archäologen erinnern daran, dass alte Dörfer und Friedhöfe nach Jahrhunderten oft spurlos verschwinden. Im Falle der vorliegenden Entdeckung, nachdem die Siedlung von ihren Bewohnern in den ersten Jahrhunderten unserer Zeit verlassen wurde, blieb sie intakt - erklären die Archäologen.

Die Entdeckung der Ruinen gelang dank dem Airborne Laser Scanning (ALS), das zunehmend von Archäologen genutzt wird. Als Teil eines Projekts, das unter anderem darauf abzielt, ein Hochwasserschutzsystem für das gesamte Gebiet Polens zu schaffen. Dank dem ALS kann man ein Gelände sehr genau kennenlernen - selbst wenn es mit dichtem Wald überwachsen ist und Höhenunterschiede mit bloßem Auge nicht sichtbar sind.

In den letzten Jahren haben Archäologen in ganz Polen Dutzende von unbekannten Grabhügeln, Festungen und anderen Bauten gefunden, vor allem in Wäldern, die Tausende von Jahren alt sind.

Dzienniknaukowy.pl/ps