Zwei Männer wegen Spionage festgenommen

Die polnischen Behörden haben zwei Männer festgenommen, die der Spionage für China verdächtigt werden, berichtete der öffentlich-rechtliche Fernsehsender TVP am Freitag. Bei den Verdächtigen handelt es sich um einen ehemaligen Beamten der Behörde für innere Sicherheit (ABW) und um einen chinesischen Mitarbeiter der polnischen Niederlassung des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei.

Wie der Fernsehsender mitteilte, werde den mutmaßlichen Agenten zur Last gelegt, dass sie seit Jahren für den chinesischen Sicherheitsdienst Spionage betrieben haben. Ihnen droht eine Freiheitsstrafe bis zu 10 Jahren.

Die Männer hatten Zugang zu sensiblen Informationen, einschließlich eines internen Kommunikationssystems für die geheime Übermittlung von Informationen an Spitzenbeamte.

Laut dem Fernsehsender TVP wurden auch die örtlichen Büros von Huawei durchsucht. Unterdessen gab die Telekomfirma Orange Polska bekannt, der polnische Inlandsgeheimdienst habe am Dienstag Büros durchkämmt. Es seien Materialien von einem Mitarbeiter sichergestellt worden.

Westliche Geheimdienste unter Federführung der USA werfen Huawei vor, Verbindungen zur Regierung in Peking zu pflegen und vermuten, Ausrüstung oder Handys könnten für Spione eine Hintertür enthalten, um an Staats- oder Firmengeheimnisse zu gelangen. Die Firma weist die Vorwürfe als haltlos zurück. Australien und Neuseeland haben Huawei inzwischen vom 5G-Ausbau ausgeschlossen. Auch andere westliche Staaten überprüfen, ob sie Huawei-Ausrüstung in ihren Telekomnetzen weiterhin erlauben sollten.

TVP/reuters/jc