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Wien will Sobieskis Denkmal nicht

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 24.08.2018 12:13
Die neuen Behörden der österreichischen Hauptstadt sehen in dem Denkmal einen anti-türkischen Unterton.
Jan III Sobieski Denkmal in Warschau.Jan III Sobieski Denkmal in Warschau.fot. Maciej Szczepańczyk/Wikimedia Commons/CC

Das Denkmal des polnischen Königs sollte am 335. Jahrestag der Schlacht um Wien enthüllt werden. Die neuen Behörden der österreichischen Hauptstadt finden jedoch, dass das Denkmal einen anti-türkischen Unterton haben könnte, informiert der private Radiosender RMF.

Die Pläne, ein neues Denkmal zu errichten, erschienen im Jahr 2011. Das Denkmal sollte auf dem Kahlenberg, von wo aus Jan III Sobieski die türkische Armee angegriffen hat, platziert werden. Aus diesem Anlass wurde ein Bauausschuss gegründet und bilaterale Treffen zwischen Wiener und Krakauer Behörden organisiert. Geld für diesen Zweck wurde über viele Jahre gesammelt. Die Situation änderte sich jedoch, als Michael Ludwig, von der Sozialdemokratischen Partei, im Juni neuer Bürgermeister von Wien wurde. Seitdem sollen Wiener Behörden befürchten, politische Korrektheit zu verletzen, berichtet RMF.

Der Autor des Denkmals, Professor Czesław Dźwigaj, ist überrascht von der Haltung der Wiener Behörden. Die Statue, so der Bildhauer, sei teilweise realistisch und teilweise abstrakt. Aber es gebe nirgendwo einen Halbmond, keine türkischen oder islamischen Symbole. Dźwigaj erinnert auch daran, dass es in Wien zwei Denkmäler der tatarischen Kavallerie gibt, die an der Schlacht um Wien zusammen mit Jan III Sobieski gekämpft hat. Polen und der polnische König werden allerdings nirgendwo erwähnt. Aus diesem Grund kämpfe die Polonia in Wien seit vielen Jahren für die Schaffung dieses Denkmals. Es gebe zugleich Informationen, dass die Wiener Stadtbehörden ein Denkmal wollen, aber ohne dass es den polnischen König zeigt. Die Gespräche über den Bau des Denkmals dauern an.

RMF/ps

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