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Sigmar Gabriel spricht mit Kreml-Propaganda Nachrichtenkanal

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 22.09.2017 14:10
Werden Sanktionen gegen Russland aufgehoben?
kremlin.ru

Sigmar Gabriel, Chef des deutschen Außenministeriums, sprach sich in einem Interview für die russische Fernsehagentur RT für eine neue Politik der Entspannung gegenüber Russland und einer allmählichen Abschaffung der Sanktionen gegen Moskau aus, solange der Friedensprozess in der östlichen Ukraine fortschreitet.

"Ich bin davon überzeugt, dass eine neue Politik der Entspannung mit Russland erforderlich ist ", sagte Gabriel.

"Abgesehen davon, dass es im Hinblick auf die Krim und die Ukraine einen ernsthaften Konflikt zwischen uns gibt, werden wir ohne eine Zusammenarbeit mit Russland nicht in der Lage sein viele Probleme auf der Welt zu lösen", erklärte der Chef der deutschen Diplomatie.

Gabriel hat Vladimir Putins jüngste Idee, eine UNO-Mission nach Donbass zu schicken, als "ernsthaften Vorschlag" beschrieben. Er wies dabei darauf hin, dass Deutschland und Russland allerdings unterschiedliche Vorstellungen über die Voraussetzungen einer solchen Mission haben.

"Aber es wäre töricht sich zu weigern, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen und Verhandlungen abzulehnen", sagte der deutsche Sozialdemokrat.

"Wenn es mit Hilfe von Blauhelm-Soldaten gelingt einen Waffenstillstand zu erreichen, dann denke ich, dass wir anfangen müssen die Sanktionen abzuschaffen", argumentiert Gabriel.

Gabriel zufolge ist "die Ansicht, die von einigen in Europa vertreten wird, dass Sanktionen nur dann aufgehoben werden können, wenn wir eine hundertprozentige Realisation des Minsk-Abkommens erreichen, sehr unrealistisch."

RT Deutsch ist eine Niederlassung des russisch geförderten RT-Fernsehsenders, der seit 2014 in Deutschland tätig ist. Das war Gabriels zweites Interview für diesen Sender, der als Kreml-Propagandakanal angesehen wird.

Der Chef der deutschen Diplomatie erklärte, dass er durch das Interview mit dem Fernsehsender russische Bürger in Deutschland ansprechen wollte.

niezależna.pl/ps

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