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Szyszko: Polen wird die Schutzmaßnahmen fortführen

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 23.08.2017 09:31
Trotz der Anordnung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) wird im Białowieża Urwald weiterhin Holz gefällt.
Umweltminister Jan SzyszkoUmweltminister Jan SzyszkoPAP/Marcin Obara

Trotz der Anordnung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) wird im Białowieża Urwald weiterhin Holz gefällt. Polen werde die "Schutzmaßnahmen" fortführen, sagte Umweltminister Jan Szyszko am Mittwoch vor Reportern. Der Holzeinschlag gehe weiter, wenngleich auch mit geringerer Intensität, sagte der Sprecher der polnischen Sektion der Umweltschutzorganisation Greenpeace, Krzysztof Cibor.

Ende Juli hatte der EuGH einen sofortigen Stopp der Abholzung angeordnet. Nach Angaben des Gerichts handelt es sich um einen "vorübergehenden" Beschluss, bis darüber endgültig entschieden worden sei.

Białowieża gilt als einer der letzten großen Urwälder Europas. Polens Regierung hatte im März 2016 beschlossen, eine Verdreifachung der bisher zugestandenen Abholzung zu erlauben. Dies galt auch für Gebiete, die bisher vor Eingriffen jeglicher Art geschützt waren. Gerechtfertigt wurde dies mit der Bekämpfung des Borkenkäfers. Die EU-Kommission hatte Polen daraufhin Mitte Juli vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt und eine einstweilige Anordnung verlangt, um die Abholzung zu stoppen.

Der Wald von Bialowieza erstreckt sich über 150.000 Hektar entlang der Grenze zwischen Polen und Weißrussland. Ein Teil des Waldes ist Schutzgebiet und zählt zum Weltnaturerbe (Unesco). Menschliche Eingriffe sind dort nur sehr eingeschränkt erlaubt, Besucher dürfen sich nur auf bestimmten Routen bewegen.

apa/iar/jc

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