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Vor 77 Jahren wurde Olympiasieger Kusociński erschossen

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 22.06.2017 12:00
Am 21. Juni 1940 erschossen die Deutschen in Palmiry den Sportler und Olympiasieger Janusz Kusociński.
Janusz Kusociński (1938) Janusz Kusociński (1938) Foto: PAP/CAF

Zu Beginn seiner sportlichen Laufbahn spielte er als Fußball. Über seine sportliche Karriere entschied jedoch ein Zufall. Während eines Leichtathletik-Wettkampfs, indem er einen seiner Sportlerfreunde anfeuerte, fehlte ein Wettstreiter. Kusociński wurde gebeten für die fehlende Person einzuspringen.

Innovative Trainingsmethode

Kusociński entschied sich als Läufer seine Sportkarriere fortzusetzen. Grund für seine Erfolge war sein systematisches und sehr intensives Training. Kusociński war ein extrem ehrgeiziger Athlet, man nannte ihn „den Giganten des Trainings.“ Auf die Ergebnisse musste man nicht lange warten. Bereits im Jahr 1928 begann er nationale Rekorde zu schlagen und gewann die polnische Meisterschaft.

Unglückliche Verletzung

Eine schwere Knieverletzung machte es Kusociński unmöglich an der XI Olympiade in Berlin (1936) teilzunehmen. Erst zwei Jahre später kehrte er auf die Sportlaufbahn zurück. Im Jahr 1938 glaubten nur wenige daran, dass er nach einer so langen Pause, mit nun schon 31 Jahren, auf die Laufbahn zurückkommt. Doch schon im Jahr 1939 wurden die ersten Ergebnisse seiner mörderisch anstrengenden Arbeit sichtbar. Zweimal verbesserte er polnische Rekorde auf 5 000 Meter in Helsinki und Stockholm.

Kusociński kämpfte nicht nur auf der Laufbahn

Leider nahm das Schicksal der Welt eine andere Wende. Die nacheinander folgenden sportlichen Erfolge des Sportlers wurden durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges unterbrochen.

Kusociński, ein Reservesoldat im Rang eines Korporals, meldete sich freiwillig zur Armee um Warschau zu verteidigen. Er war Kommandeur der II Maschinengewehrkompanie des 360 Bataillons des Infanterie-Regiments. Während der Kämpfe um die Hauptstadt wurde er zweimal verwundet. Für seinen Heldenmut wurde er mit dem Tapferkeitskreuz (28. September 1939) ausgezeichnet.

Nach der Kapitulation von Warschau arbeitete Kusociński als Kellner im Gasthaus "Pod Kogutkiem (Zum Hahn)". Gleichzeitig war er Mitglied der ZWZ Untergrundarmee, die später in die Polnische Heimatarmee umgebildet wurde.

Am 28. März 1940 wurde er von der Gestapo verhaftet und ins Gefängnis an der Rakowiecka Straße gebracht, wo er schrecklichen Foltern ausgesetzt wurde. Am 21. Juni 1940 wurde Janusz Kusociński von deutschen Soldaten im Wald von Palmiry in der Nähe von Warschau hingerichtet.

iar/ps

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