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Axel Springer Anweisung sorgt für einen Skandal

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 17.03.2017 15:57
Der Axel Springer Verlag hat eine Anweisung an alle polnischen Journalisten verschickt, die für den deutschen Konzern arbeiten.

Der Axel Springer Verlag hat eine Anweisung an alle polnischen Journalisten verschickt, die für den deutschen Konzern arbeiten. In dem Dokument erklärt der Vorsitzende der Ringier Axel Springer Media AG Mark Dekan wie sich die polnischen Journalisten zu den aktuellen Reformen in Polen positionieren sollen, meldet das öffentlich-rechtliche Fernsehen TVP. Laut Dekan sollten die Journalisten der polnischen Bevölkerung erklären was zu machen ist, damit Polen auf der „Schnellspur der europäischen Autobahn bleibt und nicht auf dem Parkplatz“.

„Wenn das tatsächlich eine wahre Anweisung ist, dann ist das empörend und skandalös“, sagte am Donnerstag im Fernsehsender TVP die Pressesprecherin der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Beata Mazurek. „Kein Medieneigentümer darf die Pressefreiheit verletzen und das Gewissen der Journalisten beeinflussen“, betonte Mazurek.

Laut ihr sollte sich die Staatsanwaltschaft mit der Springer-Anweisung beschäftigen.

Im ähnlichen Ton argumentierte der Abgeordnete der Partei Kukiz15‘ Tomasz Rzymowski. Er sei der Meinung, dass die Berichterstattung der sich im ausländischen Besitz befindlichen Zeitungen nicht den polnischen Interessen dienen würde.

„Wer entscheidet darüber, worüber man schreibt? Der Redakteur selbst, oder etwa Angela Merkel und deutsche Journalisten, die die polnische Sprache nicht kennen? Deswegen meine Frage: Sind wir ein freies Land, oder eine deutsche Kolonie?“

In der nächsten Zeit soll die Kulturkommission des Sejms zu dem Thema Tagen und die Situation auf dem polnischen Medienmarkt analysieren. Im Fokus der Kritiker sind vor allem deutsche Medienkonzerne, die einen großen Anteil am polnischen Medienmarkt haben.

tvp

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