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Unser Angebot für Polen

PR dla Zagranicy
Joachim Ciecierski 12.02.2018 14:00
Was bedeutet der neue Koalitionsvertrag in Deutschland für die deutsch-polnischen Beziehungen?
Foto: Pexels.com

Rzeczpospolita: Unser Angebot für Polen

Was bedeutet der neue Koalitionsvertrag in Deutschland für die deutsch-polnischen Beziehungen? Dazu hat in der heutigen Ausgabe die konservative Tageszeitung den deutschen Botschafter in Polen Rolf Nikel befragt.

Der hohe Stellenwert Polens im Koalitionsvertrag, betont der Botschafter im Interview, sei vor allem als Angebot für Polen zu verstehen, um gemeinsam mit Deutschland und Frankreich auf ein Vereinigtes Europa hinzuarbeiten. Und dass Deutschland es mit dem Angebot ernst meine, sei unter anderem an der schon für den 16. Februar geplanten Visite von Premierminister Mateusz Morawiecki in Berlin zu sehen. Deutschland werde da schließlich immer noch mitten im Prozess der Regierungsbildung sein. Auch sei Polen frisch nach einem tiefgreifenden Regierungsumbau, was zweifellos neue Perspektiven öffne. In diesem Kontext bezeichnet Botschafter Nikel auch den Besuch des neuen polnischen Außenministers Jacek Czaputowicz in Berlin als sehr gelungen.

Und die Problembereiche? Der Streit Rechtsstaatlichkeit zwischen Polen und der EU sollte laut Nikel in den bilateralen Beziehungen nicht überbewertet werden. Paragraf 7 und die Frage nach der Zukunft der EU seien Themen, die separat behandelt werden sollten.

Der Konflikt zu Nordstream 2? Unterschiede seien natürlich, sonst könnten sich Polen und Deutschland ja vereinigen und er würde seinen Job als Botschafter verlieren.

Die Debatte über den Holocaust? Deutschland trage die volle Verantwortung für die Todeslager. Er habe selbst mit Erfolg interveniert, als fälschlich von “polnischen Todeslagern” die Rede war.

Zu den Reparationen wollte sich der Botschafter nicht äußern. Die Frage sei juristisch und politisch abgeschlossen. Deutschland habe gleichzeitig nichts gegen Expertengespräche in der Frage.

Um den Dialog zwischen Polen, Deutschland und Frankreich voranzutreiben, zähle er auf eine Wiederbelebung des Weimarer Dreiecks in naher Zukunft, so Rolf Nikel im Interview mit der Rzeczpospolita.

Gazeta Wyborcza: Drama auf der Schanze

Ein wichtiges Thema in der Presse ist heute auch das Drama der polnischen Skispringer am Wochenende. Es ist der traumatischste Olympia-Wettbewerb in der polnischen Skisprunggeschichte gewesen, schreibt in der heutigen Ausgabe die linksliberale Gazeta Wyborcza. Stefan Hula und Kamil Stoch hätten nach der ersten Serie geführt und dann beide ihre Medaillen in der zweiten Runde verloren. Der Wind habe über die Schanze gefegt, wie auf dem K2 - diejenigen, denen er unter die Ski wehte, seien geflogen, wer ihn in den Rücken bekam, fiel wie ein Stein zu Boden, schreibt die Zeitung und zitiert Hula, der nach der ersten Runde des Wettbewerbs in Führung lag. “Wie wenn mir jemand einen Sack Zement auf den Rücken geworfen hätte”.

“Auf der Olympiade haben wir darauf gezählt, dass die Richter eine Lotterie verhindern. Dem Skispringen kehren wir jedoch nicht den Rücken. Wir kämpfen weiter”, fügt der Trainer der Nationalmannschaft Stefan Horngacher hinzu. Der Sieger des diesjährigen Vierschanzen-Turniers Kamil Stoch wollte nach dem Wettbewerb den Wind gar nicht kommentieren. “Wir müssen uns auf den nächsten Wettbewerb konzentrieren”, so der zweifache Olympiasieger Kamil Stoch im Kommentar für Gazeta Wyborcza.

Gazeta Polska Codziennie: Polen ist von den Knien auferstanden

Die nationalkonservative Tageszeitung Gazeta Polska Codziennie zitiert heute auf ihrer Titelseite PiS-Chef Jarosław Kaczyński, der vor dem Hintergrund der aktuellen Geschichtsdebatte vor dem Risiko von Antisemitismus warnt. “Heute flüstert uns der Teufel eine gewisse Krankheit der Seele, des Geistes zu. Diese Krankheit ist Antisemitismus. Und den müssen wir ablehnen. Das bedeutet aber nicht, dass wir denjenigen Recht geben sollen, die unser Land beleidigen” - zitiert Gazeta Polska Codziennie Kaczyńskis Aussage vom 94. Monatsgedenken an die Smoleńskkatastrophe vom 10. April 2010 am Samstag.

Dziennik/Gazeta Prawna: Wenn der Kredit einfach zu haben ist

Und zur Abrundung noch ein Porträt des durchschnittlichen mit Rückzahlungen zurückliegenden Kunden von Expresskrediten aus der heutigen Ausgabe des Wirtschaftsblatts Dziennik/Gazeta Prawna. Während es, so die Zeitung, im Falle von Bankkrediten die Männer sind, die die meisten Schulden haben, ist die Situation, wie aus einem aktuellen Bericht des Landesschuldnerregiesters hervorgeht, bei Expresskrediten umgekehrt. Wider Erwarten, lesen wir im Blatt, seien es hier die Frauen, die mehr Schulden aufnehmen, die sie später nicht zurückzahlen können. Der Durchschnittsschuldner, so Dziennik/Gazeta Prawna, seien junge Einwohnerinnen von Dörfern oder Kleinstädten. Sie würden impulsiv Kredite aufnehmen und mit der Rückzahlung durchschnittlich 4,6 Tausend Złoty (etwa 1150 Euro) zurückliegen. Am häufigsten würden solche Kredite dem Kauf von Möbeln und der Deckung laufender Kosten dienen, berichtet Dziennik/Gazeta Prawna

Adam de Nisau

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